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Kinesiotapes: Ein Pflaster als Allheilmittel

Tennis–News | 27. Juli 2009 - 17:37 Uhr
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Immer mehr Sportler kleben sich blaue, rosa oder schwarze Bänder auf bestimmte Muskeln. Für den Laien ist es nicht immer nachvollziehbar, was die bunten Bänder bringen sollen. Fakt ist: Diese so genannten Kinesiotapes werden mittlerweile von vielen Sportlern in fast jeder Sportart eingesetzt. Denn die Japanischen Heilpflaster versprechen Hilfe gegen fast alle körperlichen Beschwerden.

Egal ob Fußball, Tennis, Golf oder Leichtathletik, in jeder erdenklichen Sportart gibt es mittlerweile Athleten, die sich ein Kinesiotape auf Oberschenkel, Rücken, Knie oder Schulter kleben. Auch immer mehr Hobbysportler kleben sich bei muskulären Problemen die Bänder auf die betroffene Stelle. Es bleibt die Frage, ob die Kinesiotapes ein Modegag oder ein tatsächliches Hilfsmittel gegen akute Beschwerden sind.

Kinesiotapes: Acryl sorgt für Haftung ohne Klebstoff

Die Kinesiotapes wurden vor rund 30 Jahren vom japanischen Chiropraktiker Kenzo Kase entwickelt. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Pflaster-Verbänden bestehen die verschiedenen Bänder zum Großteil aus Baumwolle und Acryl. Im Übrigen gibt es mittlerweile einen großen Konkurrenzkampf in diesem Bereich, sodass Kinesiotape (unter anderem Medi-Tape) nur ein Name für ein mehr oder weniger identisches Produkt ist.

„Die Kinesiotapes legen sich wie eine zweite Haut auf den Muskel“, erklärt Sportarzt Dr. Markus Klingenberg, der bereits viel Erfahrung mit dem elastischen Baumwollband gesammelt hat. Die Bänder sind ungefähr hautdick und haben ähnliche Elastizitätseigenschaften wie die menschlichen Muskeln. Sie sind mit einer Vordehnung auf die Trägerfolie angebracht. Durch diese Vordehnung und durch die klebemittelfreie Acrylbeschichtung haftet das Tape. Letztendlich ist es die Körperwärme, die der Beschichtung ihre Hafteigenschaft verleiht. Die Tapes sind wasserfest und können bis zu zwei Wochen ohne Qualitätseinbußen getragen werden, solange man sie nach dem Duschen nicht abreibt, sondern nur vorsichtig abtupft.

Soweit zur Theorie. Doch wie wirken die Kinesiotapes in der Praxis? „Die Kinesiotapes regen den Stoffwechsel in der beklebten Region über minimale Bewegungen der Faszien und der Muskulatur an. Dadurch wird ebenfalls die Durchblutung verbessert“, erläutert Dr. Klingenberg. Die Muskeln werden dadurch leistungsstärker und kleinere Verletzungen können verhindert werden.

Flexibilität beschleunigt Heilungsprozess

Die Kinesiotapes haben aber auch noch einen anderen Vorteil: „Die bisher überwiegend verwendeten Tapes sind starr“, erklärt Dr. Klingenberg. „Sie geben den Gelenken beispielsweise bei einem Bänderriss zwar Halt, sind aber starr und schränken daher die Beweglichkeit ein.“ Da die Gelenke bereits durch das Tape gestützt werden, entwickeln sich die nicht gebrauchten Muskeln und Bänder nur langsam, sodass der Heilungsprozess deutlich langsamer verläuft. Zudem können Stauungen im Blut- und Lymphsystem auftreten. Das Kinesiotape stabilisiert das Gelenk zwar, dennoch werden die betroffenen Muskeln gefordert und schneller aufgebaut.

Auch bei einer Prellung helfen die Kinesiotapes: „Bei dieser Verletzung kommt es zu einer Schwellung im betroffenen Bereich“, erklärt der Sportmediziner. „Außerdem kann sich das Gewebe entzünden. Das Kinesiotape schmiegt sich eng an die Haut und massiert bei jeder Bewegung die betroffene Stelle. Das beschleunigt den Heilungsverlauf, da der Blut- und Lymphfluss angeregt wird. Zudem klingen Entzündungen schneller ab und Schwellungen gehen stärker zurück“

Vielseitig einsetzbar bei Verletzungen

Die elastischen Tapes können bei vielen verschiedenen Sportverletzungen helfen. Neben Prellungen und Knöchelverletzungen stabilisieren sie auch Schulter und Ellenbogen, lockern Verspannungen im Rücken und Nacken und helfen bei Entzündungen wie beispielsweise beim Tennisarm oder Golferellenbogen. Auch Muskelfaserrisse sollen dank der Kinesiotapes um 50 Prozent schneller heilen. Sofern die Bänder richtig angebracht werden.

Der Vorteil der Bänder ist klar. „Der Schmerz wird gelindert“, sagt Dr. Klingenberg. „Dadurch fällt man weniger stark in eine Schonhaltung und kann so auch Folgeprobleme wie Verspannungen oder Fehlhaltungen vermeiden.“

Die Kinesiotapes helfen aber nicht nur bei akuten Problemen. Man kann sie auch präventiv, beispielsweise vor einem Marathon anlegen, um Krämpfe, Verspannungen, Überlastungen oder Reizungen zu vermeiden.
Volle Wirkung nur bei professionellem Anlegen

Dr. Klingenberg rät übrigens davon ab, zumindest bei der ersten Behandlung die Bänder selber anzulegen. Ihre volle Wirkung können sie nur entfalten, wenn sie von einem professionellen Physiotherapeut, Masseur oder Sportmediziner geklebt werden. Selber zu kleben ist zudem problematisch, da man beispielsweise die Waden nicht tapen kann, ohne die Muskeln etwas vorzudehnen. So wird der Effekt der Kinesiotapes geschmälert. Bei Behandlungen am Rücken oder an den Ellenbogen ist eine Selbsttherapie aufgrund der menschlichen Anatomie sowieso unmöglich.

Die Tapes sind in mehreren Farben erhältlich: beige, blau, pink, rot und schwarz. Teilweise findet man auch grüne und gelbe Bänder. Naturgemäß kommt die Frage auf, ob verschiedene Farben auch verschiedene Wirkungen haben. Und es kursieren viele Gerüchte über mögliche, unterschiedliche Wirkungsweisen. So sollen rote Bänder eher wärmen und blaue eher kühlen. Dr. Klingenberg steht dem eher skeptisch gegenüber: „Ich habe drei Farben ausprobiert und keinen Unterschied festgestellt. Zudem sind mir diesbezüglich keine soliden Studien bekannt.“

Wer die Kinesiotapes selber einmal ausprobieren möchte, findet im Internet und in jedem gut sortierten Sportgeschäft ein umfangreiches Angebot. Jedes Band kostet rund 10 bis 13 Euro. Bei einer längeren Therapie sind mehrer Sitzungen notwendig. So kommen bei einer Therapie schnell alleine Materialkosten von über 100 Euro zusammen, was die gesetzlichen Kassen bisher nicht zahlen. Eine schnellere Heilung könnte einem diese Summe aber wert sein.

Netzathleten-Inhalt Christian Riedel
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