Nach Aus-Ruf weiterspielen – wer macht den Punkt?
Wir haben einen Spieler, der häufig Bälle mit „AUS“ kommentiert, dann aber trotzdem den Ball retourniert. Nimmt der andere den Ball nicht an, weil eben „AUS“ gerufen wurde, dann behauptet unser „AUS-Schreier“, dass es sein Punkt sei, denn der Ball hätte angenommen werden müssen. Unser „AUS-Schreier“ behauptet, er könne auf seiner Seite sagen was er will.
Ich meine, dass unser „AUS-Schreier“ wegen seines falschen Schiedsens einen Fehler angekreidet bekommen sollte und nicht der irritierte, der das Spiel abbricht.
Nun diskutieren wir immer wieder bei einem Bier über das Thema. Keiner weiß was stimmt.
3 Antworten
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25. Februar 2013 um 09:33 – Antwort
Hallo Günter,
Die gültigen Regeln zu Punktgewinn des ITF gehen von einem Spiel mit Schiedsrichter aus, der entscheidet. Daher hat der DTB eine Empfehlung für das Spiel ohne Schiedsrichter:
Jeder Spieler ist für Tatsachenentscheidungen auf seiner Seite zuständig. Alle »Aus«- oder »Fehler«-Rufe müssen unmittelbar, nachdem der Ball aufgesprungen ist, erfolgen und zwar so laut, dass der Gegner es hören kann. Ruft ein Spieler irrtümlich einen Ball »aus« und bemerkt dann, dass der Ball gut war, wird der Punkt wiederholt, es sei denn, dass es sich um einen Schlag zum Punktgewinn gehandelt hat. (Der Gegner erhält dann automatisch den Punkt!)
Heißt konkret: Der Punkt wird wiederholt, außer es war ein Winner. Das klingt erstmal unfair, denn so könnte man in schlechter Situation einfach aus rufen und der Punkt wird wiederholt. Allerdings darf sich nur der faire Spieler darauf berufen. Darüber kann man nun streiten.
Deswegen gibt es einen Zusatz für Asche-/ Sandplätze:
Ruft der Spieler fälschlicherweise einen Ball »aus« und stellt dann fest, dass der Ball gut war, verliert er den Punkt.
Also in Deinem Fall ganz klar: Wer aus ruft und der Ball war gut, hat durch den Ausruf den Punkt verloren. Ist auch gerecht.
11. September 2016 um 20:25 – Antwort
Was ist wenn der Ball im Flug angenommen wird (er offensichtlich ins Aus gehen würde), als „aus“ gerufen wird, dennoch retourniert wird.
12. September 2016 um 09:30 – Antwort
Wird der Ball im Flug angenommen, ist der Ball „noch gut“. Erst bei Berührung mit dem Platz oder Begrenzung wird ein Ball aus. Damit ist der Aus-Ruf falsch, Punktverlust.
Praktisch führt das manchmal zu Streitfällen, wenn man wirklich in der Platzecke einen viel zu langen Ball runterstoppt, damit er nicht über den Zaun springt. Formal wäre das Punkt für den Gegner. Ein fairer Spieler wird in solchen Fällen aber das Aus seines Balles akzeptieren.