Tennis selber lernen
Tennis basiert wesentlich auf der richtigen Technik und Schlagausführung. Letztlich gilt es Dein Gehirn so zu trainieren, dass Dein Körper diese Bewegungen jeweils möglichst konstant und der jeweiligen Situation angepasst ausführt. Schleifen sich erst falsche oder unvorteilhafte Bewegungen ein, wird es unter Umständen schwierig, diese wieder loszuwerden. Damit limitiert sich Deine potentielle Spielstärke auf technischer Ebene. Das sollte man von vornherein zu vermeiden suchen. Daher unser Rat: beginne zumindest ab Stufe 3 mit einem Tennistrainer. Du wirst es nicht bereuen.
Tennis selber lernen – Stufe1: Information vorab
Bevor Du Dich auf den Platz stellst, informiere Dich. Wie sollen eine Vorhand und eine Rückhand normalerweise ungefähr aussehen? Worauf kommt es dabei jeweils an, welche Schritte sind wesentlich? Denn Du musst zuerst im Kopf ein gedankliches Abbild des jeweiligen Bewegungsablaufes haben, bevor Du versuchen kannst, dies praktisch umzusetzen. Bei Golfern kann man das noch besser beobachten, da diese meist noch einige Trockenschläge vor dem eigentlichen Schlag machen, um die Umsetzung für diesen einen Schlag noch zu perfektionieren. Selbst Tiger Woods macht das!
Wenn Du also Platz hast, nimm Deinen Tennisschläger und mache Trockenschwünge – zuerst ganz langsam, dann etwas schneller mit Gewichtsverlagerung etc. Alles ganz ruhig und überlegt und nach und nach steigern. Du kannst und solltest dafür ruhig einige Tage einplanen und jeden Tag ein paar weitere, wenige Elemente hinzufügen. Denn niemand kann sich mehr als ein, zwei neue Schritte in einer komplexen Abfolge so einfach merken und dauerhaft einprägen.
Tennis selber lernen – Stufe 2: Anfreunden
Bevor Du nun versuchst, die Bälle zu schlagen, solltest Du Dich mit dem Sprungverhalten und Schlägergefühl vertraut machen. Dazu benötigst Du auch nicht zwingend einen Tennisplatz. Nimm zuerst einen Tennisball und werfe diesen auf den Boden. Den wieder hochkommenden Ball versuchst Du mit einer Hand von oben zu greifen und zu fangen. Jetzt das gleiche mit der anderen Hand und dann parallel mit zwei Bällen. Versuche danach etwa mal mit dem Schläger den Ball in der Luft zu halten oder auf dem Boden zu prellen. Dazu dann vorwärts und rückwärts gehen, um die eigene Achse zu drehen usw. Du erkennst das Prinzip? Gut, denn wie viele dieser Übungen für Sie sinnvoll sind, ist individuell sehr unterschiedlich. Fußballer beispielsweise tun sich hier erfahrungsgemäß eher einfach.
Tennis selber lernen – Stufe 3: Fallen
Für diesen ersten Schritt des Schlagens, macht es Sinn einen Partner zu haben, notfalls kannst Du es auch alleine versuchen. Mit möglichst vielen Bällen solltest Du diese Übungen auf einem Tennisplatz ausführen. Optimalerweise wenn nicht allzu viele Plätze in Deiner näheren Umgebung belegt sind. Denn Deine zu Beginn ganz normale Streuung könnte diese Spieler doch nach und nach erheblich stören. Alternativ kannst Du auch an den Zaun (Platzbegrenzung) anstatt in Richtung gegnerisches Feld schlagen.
Du versuchst nun, die mental gelernten und trocken geübten Schläge aus dem Stand zu üben. Dazu lässt Dein Partner oder notfalls Du selbst den Ball aus der Hand nach unten fallen. Beim Hochspringen des Balles versuchst Du nun in aller Ruhe diesen etwa am höchsten Punkt zu treffen. Achte daher bereits beim Ballwurf darauf, dass dieser etwas vor Dir in Schlagrichtung am Boden aufspringt, damit Dein optimaler Treffpunkt vor dem Körper auch möglich ist. Hast Du zu wenig Zeit, weil Dir das alles zu schnell geht, halte den Ball vor dem Fallenlassen einfach deutlich höher.
Da man hier sehr stark mit sich selbst und der eigenen Ausführung beschäftigt ist, macht es Sinn einen Tennistrainer neben sich stehen zu haben, der gleich korrigierend eingreifen und Tipps geben kann. In dieser Phase kann man sehr viel lernen. Übrigens solltest Du mit den Grundschlägen (Vorhand, Rückhand) beginnen. Die heißen nicht umsonst so und sind mitunter einfacher als beispielsweise ein Aufschlag. Fußball würdest Du ja auch nicht mit den Fallrückziehern beginnen.
Wichtig ist, dass Du bei der Ausführung zwar den Schläger fest hältst, aber dennoch locker durch den Treffpunkt schwingst, keinesfalls verkrampfen. Dieser scheinbare Widerspruch ist im Tennis sehr wichtig, denn bei aller Kraft und Energie musst Du möglichst locker und geschmeidig bleiben. Roger Federer ist hierfür ein optimales Beispiel.
Tennis selber lernen – Stufe 4: Werfen
Wenn Du das alleine mit Vor- und Rückhand dauerhaft gut hinbekommst und solide in das gegenüberliegende Feld triffst, geht es zur nächsten Stufe. Nun wird der Ball nicht statisch vor Dir fallen gelassen sondern kommt wie beim normalen Spiel auf Dich zu. Am besten wirft Dein Partner Dir die Bälle aus der Hand von unten zu. Dabei macht es Sinn, zu Beginn eine kurze Distanz von vielleicht 3 bis 5 Metern zu wählen. Denn so kann Dein Partner zielgenauer werfen und Du hast es einfacher, Dich darauf einzustellen.
Klappt das durchweg gut, vergrößerst Du und Dein Partner einfach die Distanz bis Ihr beide fast an der Grundlinie angekommen seid. Werden die Fehlversuche zu viele, verringert Ihr einfach die Distanz.
Tennis selber lernen – Stufe 5: Spielen
Der nächste Schritt ist logisch: auf der anderen Seite hält Dein Partner nun einen Tennisschläger und wird Dir die Bälle nun nicht mehr zuwerfen, sondern zuschlagen. Hierfür ist es wichtig, dass Dein Partner gut bis sehr gut zuspielen kann. Kein erfahrener Tennisspieler wird es Dir übel nehmen, wenn Du spätestens jetzt auf einen Tennistrainer zurückgreifst, der Dir die Bälle gleichmäßig gut zurück spielen kann.
Zum Abschluss noch einer der wichtigsten Tipps: Fokussiere Dich immer, immer auf den Ball.
Viel Erfolg und Spaß!
Wir freuen uns auf Deine Erfahrungsberichte.

28. Juni 2019
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5. Oktober 2014 um 02:29 – individueller Kommentar
Vielen Dank für den tollen Artikel. Jetzt kann ich mich selber trainieren und coachen. 🙂
13. Juni 2019 um 12:38 – individueller Kommentar
Hi,
ein insgesamt hilfreicher Artikel, der einige gute Hinweise beinhaltet und für Einsteiger auf jeden Fall hilfreich ist.
Ich denke jedoch, dass auch 2 Einsteiger hervorragend zusammen Tennis lernen könenn, ohne dafür zwangsweise einen erfahrenen Zuspieler zu benötigen.
Wichtige ist, dass von Anfang an Übungen ausgewählt werden, die für Einsteiger zu meistern sind. Dabei spielt auch die Größe des Feldes eine Rolle. Zu Beginn sollte nicht gleich von Grundlinie zu Grundlinie geschlagen werden. Fangt stattdessen erstmal mit kleineren Distanzen an.
Und zusätzlich empfehle ich, methodische Tennisbälle zu nutzen. Diese fliegen langsamer und sind für Einsteiger deutlich leichter zu kontrollieren. So kommen von der ersten Stunde an schöne Ballwechsel zustande.