Nadal draußen – Murray nun gegen Cilic
AUS im Viertelfinale für Titelverteidiger Rafael Nadal aus Spanien. Der Weltranglisten-Zweite musste beim Stand von 3:6, 6:7(2) und 0:3 gegen den Schotten Andy Murray verletzungsbedingt aufgeben. Nächster Gegner des Briten ist der Kroate Marin Cilic, der sich in fünf Sätzen gegen den US-Amerikaner Andy Roddick in knapp fünf Stunden mit 7:6(4), 6:3, 3:6, 2:6 und 6:3 durchsetzte.
Es wird keine Neuauflage des Vorjahresfinals zwischen Roger Federer und Rafael Nadal geben. Andy Murray war heute einfach zu stark. Schon zu Beginn des Matches hatte der Schotte zu meist die bessere Antwort parat und glänzte vor allem mit seinen extrem winkeligen Rückhand-Cross Schlägen. Das es hart war, sagt allein schon der Zeitmesser im ersten Satz. Die beiden brauchten für neun Spiele ca. eine Stunde Spielzeit. Im zweiten Durchgang das selbe Spiel; Rasante Rallys, hohes Tempo, sichere Aufschlagspiele bis zum 5:5. Als Nadal servierte, hatte der Brite mehrere Möglichkeiten mit 6:5 in Führung zu gehen, doch der Spanier hielt eisern dagegen und roch seinerseits beim 6:5 und 40 beide ebenfalls an einer Entscheidung in Satz 2 zu seinen Gunsten. Murray kam in den Tiebreak und dominierte diesen letztendlich verdient mit 7:2. Als der Spanier in Satz 3 einen Physiotherapeuten kommen ließ, ahnten einige Fans schon was bald kommen wird. Genau das Knie, dass dem Spanier schon die letzte Jahreshälfte am Spielen gehindert hat, schmerzte ihn so sehr, dass er aufgeben musste. Schade für Nadal, schade für den Tennissport.
Als erster Kroate überhaupt hat es Marin Cilic in ein Grand Slam Finale geschafft; und das gegen einen echten Hartplatzspezialisten. Trotz zweier 5-Satzmatches, die Cilic in den Runden davor, in den Knochen steckten, konnte sich der Aufschlagrieße auch hier behaupten. Cilic ist mit seinen 21 Jahren nun auf alle Fälle der jüngste noch verbleibende Spieler im Tabelau. Ob er gegen den „frischeren“ Murray etwas ausrichten kann? Eine Chance hat er, aber drei 5-Satzmatches innerhalb von nicht mal einer gespielt zu haben……Dabei musste Murray in den letzten drei Partien nur einen Satz abgeben. ABER als Nadal letztes Jahr gegen Verdasco in über fünf Stunden und fünf Sätzen überstand, glaubte wohl auch keiner mehr, dass er gegen Federer in fünf ein Grand Slam Finale derart fit absolvieren könnte…!
Das andere Halbfinale der Herren wird morgen gesucht. Roger Federer spielt gegen ca. 7 Uhr deutscher Frühstückszeit gegen Nikolay Davydenko und Jo-Wilfried Tsonga muss in einer Neuauflage des Finals von 2008 gegen Novak Djokovic aus Serbien ran. Diese Partien könnt ihr wie gewohnt auf Eurosport 1 bzw. 2 oder im Eurosport Player live verfolgen.

In diesem Beitrag:
Tennisspieler: Andy Murray, Andy Roddick, Marin Cilic, Nikolay Davydenko, Novak Djokovic, Rafael Nadal, Roger Federer
Tennisturnier: Australian Open
27. Januar 2010 um 01:42 – individueller Kommentar
Ich habe nur eineinhalb Sätze Nadal – Murray gesehen, aber das war Tennis, mein lieber Mann. Da war taktische Rafinesse, Power sowie psychologische Härte auch vorm Fernseher zu jedem Zeitpunkt greifbar. So wie sich die beiden die Bälle um die Ohren hauten, die Bälle waren nach dem Tausch definitiv fertig.
Murray hat recht clever variiert, immer wieder die offene Vorhand von Nadal gesucht und auch mit seinem Serve-und-Volley. Nadal hätte für mich mehr auf den zweiten Aufschlag machen müssen, um Murray die freien Punkte (und das Risiko) mit dem ersten Aufschlag etwas zunehmen. So kanns weiter gehen.