Wieso Rafael Nadal die French Open gewann
Nachdem Rafael Nadal gegen Novak Djokovic klar gewonnen hat, kam es zum Traumfinale bei den French Open: Roger Federer gegen Rafael Nadal.
Wieso hat nun Rafael Nadal gewonnen?
Entscheidend war und ist, wie sehr Rafael Nadal Roger Federer sein Spiel aufdrängen kann.
Wie macht Rafael Nadal seine Punkte
Denn Rafael Nadal macht seine Punkte vorwiegend dadurch, dass er durch seine langen Schläge mit sehr viel Topspin den Gegner in die Defensive zwingt, aus der er nur passiv reagieren kann. Dadurch bekommt Rafael Nadal die Möglichkeit, die Ballwechsel zu diktieren. Da er kaum unerzwungene Fehler macht und seine Topspinschläge gutes Winkelspiel erlauben, kann er den Gegner dominieren und zum Laufen zwingen. Aus so einer Lage können sich nur die wenigsten Spieler befreien. Das reultiert auch daraus, dass Rafael Nadal etwas ungewöhnlich spielt. Denn jeder Tennisspieler weiß, dass hohe Treffpunkte bei wenig Ballgeschwindigkeit nur dann gut sind, wenn man sich gut zum Ball stellen kann und vorwärts in den Schlag gehen kann.
Gerade dies ist aber gegen die druckvollen, hohen Topspinschläge von Rafael Nadal sehr schwierig. So können auch Spitzenspieler aus diesen Lagen kaum zwingenden Winner oder dazu vorbereitende Bälle schlagen.
Da diese Spielweise kein Spieler über ein gesamtes Match körperlich durchstehen kann, muss er unverhältnismäßig hohes Risiko auf sich nehmen, um sich aus der Defensivlage zu befreien. Dies kann in den meisten Fällen – zumindest auf Sand – nicht gut gehen.
Ein zweiter Aspekt ist der Linkshändervorteil von Rafael Nadal.
Bestimmte Automatismen sind im Tennis elementar. Gerade bei Zeitnot brechen diese durch und obsiegen gegenüber taktischen Überlegungen. Dadurch landen viele Bringschläge auf der stärkeren Vorhand von Rafael Nadal. Versucht der Gegner zudem aus diesen schlechten Trefferpositionen auf die Rückhand von Raffael Nadal zu kommen, unterlaufen ihm dabei zu viele Fehler.
Was macht Roger Federer besser?
Roger Federer gerät seltener durch sein kompaktes und offensives Spiel in solche Situationen. Dazu kann er durch eine gute Quote an ersten Aufschlägen und seiner druckvollen, schnellen Vorhand seinerseits die Ballwechsel und das Spiel diktieren.
Gegen Rafael Nadal gelang ihm dies aber zu wenig. Schon im dritten Satz merkte man Roger Federer an, dass er körperlich nicht mehr so frisch war wie Rafael Nadal.
Damit musste Roger Federer letztendlich den Sieg des besseren Spielers an diesem Tag auf Sand anerkennen. Rafael Nadal hat nun bei den Frech Open eine Bilanz von 21 zu 0. Das spricht für sich.

Robert Hartl gründete Tennis Weblog 2007. In über 500 Beiträgen teilt er sein Tennis-Wissen als langjähriger Tennis-Spieler, Tennis-Trainer und Tennis-Fan. Tennis Weblog ist eine der reichweitenstärksten, deutschsprachigen Tennis-Webseiten mit über 1 Million Besuchern pro Jahr. Wir lieben Tennis - von Tennis-Fans für Tennis-Fans. mehr zur Redaktion
In diesem Beitrag:
Tennisspieler: Novak Djokovic, Rafael Nadal, Roger Federer
Tennisturnier: French Open (Roland Garros)
29. August 2007 um 11:29 – individueller Kommentar
Rafael Nadal ist einfach ein klasse Tennisspieler, der nicht den Fehler macht sich seinem Gegner anzupassen, sondern sein Spiel durchzieht. Deshalb konnte Rafael Nadal die French Open.