Windshield Wiper Vorhand im Tennis
Seit einiger Zeit ist die Scheibenwischer-Vorhand oder auch Windshield Wiper Vorhand im Tennis ein nachgefragtes Thema. Vor allem, weil zahlreiche Profis einen auffällig anderen Ausschwung bei der Vorhand aufweisen. Klassischerweise geht der Schläger über die Schulter nach dem Durchschwung. Viele Spieler klappen aber den Schläger nach der Vorhand neben dem Oberkörper weg bzw. ab. Die Zuschlagbewegung geht dadurch weniger geradlinig nach vorne-oben, sondern man wischt ähnlich einem Scheibenwischer um die eigene Achse rotierend. Das Resultat kann man recht deutlich beim Ausschwung sehen.
Was macht aber diese Wiper Vorhand aus, wo liegen die Vorteile und Nachteile dieser Bewegung?
Wiper Vorhand – Merkmale und Unterschiede

Ausschwung Wiper Vorhand (Gael Monfils)
Im Bild sieht man sehr gut den typischen Ausschwung, der vornehmlich durch eine Drehung in Schulter und Unterarm als Folge der Wischerbewegung erreicht wird.
Das folgende Video veranschaulicht sehr gut die Unterschiede zwischen einer normalen, klassischen Vorhand sowie einer Scheibenwischer oder Windshield Wiper Vorhand, wenngleich auf Englisch und beim Linkshänder.
Bei der Windshield Wiper Vorhand kommt der Tennisschläger von weiter unten zum Treffpunkt. Man schlägt dann weniger durch den Ball nach vorne, sondern wischt über den Treffpunkt seitlich um die eigene Achse.

Unterschiede zum Treffpunkt bei der Vorhand (links Wiper Vorhand)
Durch das Wischen bleibt die Schlagfläche aus gegenüberliegender Sicht mehr und länger geöffnet (Saiten sind sichtbar) und der Ausschwung führt die Rotation, das Wischen, weiter neben den Körper fort.
Scheibenwischer Vorhand – Vorteile und Nachteile
Soweit so gut. Soll man nun eine Wiper Vorhand erlernen, macht diese Bewegung Sinn?
Durch die größere Rotation erlaubt diese Ausführung mehr Spin sowie höhere Treffpunkte mit Topspin. Daher sieht man diese Bewegungsausführung der Windshield Wiper Vorhand meist bei Topspin-Spielern oder wenn Spieler viel Spin benötigen (kurze Crossbälle beispielsweise). Im Profitennis sieht man diese Bewegung relativ häufig, was aber vor allem dadurch begingt ist, dass diese Bewegung relativ viel Kontrolle erlaubt. Für optimale Beschleunigung ist diese Bewegung nicht ausgerichtet. Das benötigen diese Spieler in aller Regel auch nicht.
Für Spieler, die mit langsamerem Tempo spielen, ist die Wiper Vorhand daher nicht unbedingt optimal geeignet. Denn bei weniger schnell ankommenden Bällen, werden Schläger mit der Wiper-Technik oft zu kurz. Eine eher klassische Vorhand bietet grundsätzlich mehr Längenkontrolle. Letztlich kommt es aber auf den Einzelfall an, womit man besser zurecht kommt.
In einem weiteren, sehr anschaulichen Video erklärt Florian Meier – ein deutscher, international tätiger Tennistrainer – auch recht anschaulich (auf Englisch), worin die Unterschiede sowie Vor- und Nachteile liegen.
Im Zweifel einfach mal auspropieren. Dies gelingt am besten auf eher langsame Bälle mit niedrigem Treffpunkt. Viel Erfolg!

4. Januar 2013
4. Januar 2013 um 13:07 – individueller Kommentar
Spielen die Profis dann bei Angriffsbällen auch eine Wiper oder die normale durchgezogene?:)
4. Januar 2013 um 13:17 – individueller Kommentar
Und wechselt Djokovic hier bei 0:13 zur normale Topspin Vorhand oder kann man die Wiper auch so flach spielen? ( http://www.youtube.com/watch?v=r8x7Czs-GP0 )
Das ist echt ein sehr interessantes Thema finde ich;)
6. Januar 2013 um 00:04 – individueller Kommentar
Hier zieht er aber die Vorhand über die Schulter?! http://www.youtube.com/watch?v=Me1tzm1nnWk