Passende Tennissaite finden
Wie die passende Tennissaite finden? Diese Frage nach den passenden Tennissaiten stellt sich den meisten Tennisspielern gerade nach der frühen Turniersaison und Vereinsmeisterschaften. Denn jetzt ist über den Winter hinweg die beste Zeit, um neue Tennissaiten in Ruhe und ausführlich zu testen.
Welchen Anteil bzw. Einfluss die Tennissaiten auf das Spiel im Vergleich zu Schläger und Bällen haben, sei mal dahingestellt. Denn letztlich möchte und sollte jeder das Optimale aus seinem „Material“ herausholen. Entscheidend ist daher: Tennissaiten haben einen Einfluss. Schließlich hat nur die Tennissaite Ballkontakt und ist am anfälligsten für äußere Einflüsse sowie Alterung.
Tennissaiten testen
Es emfpiehlt sich natürlich bei möglichst realen, vergleichbaren Bedingungen zu testen. Das bedeutet aufgrund der Turnierphase im Freien am besten im Freien auf einem Sandplatz und mit gleichem Schlägermaterial. Denn in der Halle spielt man meist weniger Spin und die Tennissaiten werden mangels reibender Sand(körner) auch weniger gefordert.
Wer also mehr gleiche Tennisschläger hat, kann hier in gleicher Zeit mehrere Tennissaiten testen und optimal, unmittelbar vergleichen. Bei beispielsweise drei Schlägern empfielt es sich, zwei mit Testsaiten zu bespannen. Den Dritten besaitet man mit der bisherigen Tennissaite, sofern diese weiter in Betracht kommt. So hat man den optimalen Vergleich. Einspielen mit dem gewohnten Material und danach testen, testen und testen.
Am besten spielt man jede Testsaite zweimal, denn die meisten Tennissaiten haben einen starken Spannungsabfall sowohl nach dem Besaiten als auch nach dem ersten Spiel. Und wer bespannt schon später nach jedem Match seine Rackets alle neu.
Passende Tennissaiten finden
Es gibt vielleicht über 1.000 aktuelle, verschiedene Tennissaiten. Die kann niemand wirklich alle testen. Also muss eine sinnvolle Vorauswahl getroffen werden. Einen guten Einstieg hierfür bietet Jens‘ Saitenforum.
Dessen zahlreiche Forumbesucher haben viele, viele Tennissaiten gestestet und die Ergebnisse für jede Tennissaite sowie deren Eigenschaften gesammelt: aktuell ca. 1.900 Saiten mit fast 7.000 Bewertungen – eine doch recht aussagekräftige Einschätzung. Diese gesammelten Daten kann man sich jederzeit auch selber anschauen und nach bestimmten Kriterien wie Beschleunigung, Haltbarkeit etc. die besten Seiten sortieren lassen.
Danach schauen, ob Saitendicke/ Saitenstärke, Material, Farbe, etc. passen. Grundsätzlich sind dünne Saitendurchmesser besser, denn sie vermitteln meist mehr Gefühl und weisen bessere Beschleunigungswerte auf. Dagegen leiden Haltbarkeit, Spannungsstabilität und Spinweitergabe. Hat der Tennisschläager ein enges Saitenbild (18 Längssaiten) liegt ein guter Mittelwert bei 1,25mm bsi 1,3mm Durchmesser. Hat das Raket nur 16 Längssaiten sollte man bei Unklarheiten lieber 1,3mm bis 1,35mm Durchmesser wählen.
Hat man „seine“ 3 bis 10 Tennissaiten nach diesen Kriterien ausgesucht, muss man schauen, welcher Tennisversand die meisten der ausgesuchten Tennissaiten führt. Da man pro Tennissaite ja nur ein Set (meist 11m) benötigt, biten viele Tennisversand-Anbieter hier spezielle Testpakete zu günstigen Konditionen an.
Dann gilt: bestellen, testen, testen. Ggf. kann man vom Favoriten noch dieverse Durchmesser nachbestellen, um vielleicht noch mehr aus der Tennissaite „herauszuholen“. Meist lohnt sich danach die Bestellung einer 100m oder 200m Rolle – auch wenn man nicht so viel spielt. Denn Tennissaiten verlieren auch nach 3 Wochen rumliegen deutlich an Spannung und damit auch an den guten Spieleigenschaften. Regelmäßiges Wechseln ist daher für alle Tennisspieler Pflicht – auch im Winter sofern man in der Halle spielt.
Beliebte Tennissaiten
Es gibt natürlich Klassiker und Newcomer unter den Tennissaiten, die immer einen Blick wert sind, wenn man nun nicht so genau weiß, welche Tennissaite es sein soll. Denn wenn so viele Spieler eine Seite spielen, dann ist da mehr dran als nur gutes Marketing.
Die meisten kennen die monofile Polyesterseite von Kirschbaum, die leuchtend gelbe Super Smash. Der Nachfolger, die Kirschbaum Pro Line, ist nun eher orange gefärbt – aber seltener zu sehen. Die Super Smash spielten vor Jahren sogar auffallend viele Profis.
Orange ist ein gutes Stichwort, denn die Newcomer-Tennissaite der letzten Jahre ist orange und heißt Signum Pro Poly Plasma. Signum Pro Tennissaiten gibt es mittlerweile auch in neuen Varianten, welche die neue Trendfarbe schwarz aufgreifen: Signum Pro Tornado und Signum Pro Hyperion Blackline.
Auch die Babolat Pro Hurricane wird sehr viel gespielt. Deren Nachfolger, die eher gelbe Babolat Pro Hurrican Tour ist derzeit ebenfalls ziemlich beliebt.
Wer besonders auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis Wert legt, muss von den bekannten Markenherstellern weg zu eher unbekannteren Herstellern. Dabei kann man durchaus gute wenn nicht sogar identische Tennissaiten erwischen. Hier haben sich in letzter Zeit insbesondere MSV-Tennissaiten hervorgetan. Wem der Preis eher egal ist, der greift vielleicht gerne zu Tecnifibre oder WeissCanon – oder legt sich gleich eine Naturdarmsaite zu. Denn die sind nach wie vor unerreicht in Gefühl und Power.

Robert Hartl gründete Tennis Weblog 2007. In über 500 Beiträgen teilt er sein Tennis-Wissen als langjähriger Tennis-Spieler, Tennis-Trainer und Tennis-Fan. Tennis Weblog ist eine der reichweitenstärksten, deutschsprachigen Tennis-Webseiten mit über 1 Million Besuchern pro Jahr. Wir lieben Tennis - von Tennis-Fans für Tennis-Fans. mehr zur Redaktion