Zählweise im Tennis
Anfangs kommt einem die Zählweise im Tennis komisch und ungewöhnlich vor. Denn neben dem Satzstand gibt es auch einen Spielstand jedes Aufschlagspiels, der in 0, 15, 30 und 40 gezählt wird. Das mag vielleicht anfangs verwirren und unverständlich erscheinen, doch eigentlich ist die Zählweise im Tennis ganz einfach.
Match, Satz und Spiel
Bei der Zählweise im Tennis muss man Match, Satz und Spiel unterscheiden.
Um ein Match zu gewinnen, muss man Sätze gewinnen. Um einen Satz zu gewinnen, muss man (Aufschlag)spiele gewinnen. Wie das geht, wird nun erklärt.
Zählweise im Match
Um ein Match, also eine Partie oder Begegnung, zu gewinnen, muss man grundsätzlich zwei Sätze (so genannte Gewinnsätze) gewinnen.
Daher gibt es maximal drei Sätze, da dann eine Spielerin oder ein Spieler eben zwei Sätze und damit das Tennismatch gewonnen hat. Bei den größten vier Turnieren eines Jahres (die Grand-Slam-Turniere in Australian-Open, French-Open, Wimbledon und US-Open) und im Davis-Cup spielen nur die Herren, bis ein Spieler drei Sätze gewonnen (die „Gewinnsätze“) hat. Dann sind maximal fünf Sätze möglich („Best of Five“). Das klingt nicht nur extrem anstrengend, es wird dann oftmals über fünf Stunden lang auf höchstem physischem Niveau gespielt. Dieses Leistungsvermögen haben allerdings auch nur die aller fittesten Spieler auf der Tour.
Bei Verbandsspielen wird überwiegend aus Zeitgründen kein dritter Satz mehr zur Entscheidung bei Satzausgleich gespielt, sondern ein verlängerter Tie-break bis 10 Punkte (der so genannte Match-tie-break, dazu gleich mehr).
Zählweise im Satz
Einen Satz gewinnt man, wenn man als erster sechs (eigene oder fremde) Aufschlagspiele (Spiele) für sich entscheiden konnte.
Man schlägt abwechselnd auf und jedes gewonnene (dazu gleich) Aufschlagspiel wird als +1 gezählt. Wer also sechs Aufschlagspiele (eigene oder die des Gegners) gewonnen hat, hat im Satz 6 (Aufschlagspiele gewonnen) und dadurch den Satz gewonnen, es beginnt der nächste Satz bei 0 für beide Spieler.
Zum kompletten Spielstand gehören natürlich auch die gewonnen Aufschlagspiele des Gegners. Hat dieser beispielsweise 3 gewonnen, geht der erste Satz 6 zu 3 oder 6:3 aus. Wichtig ist nun, dass dies nur solange gilt, wie der Gegner weniger als fünf Aufschlagspiele gewonnen hat. 6:4 geht also, bei 6:5 ist der Satz aber noch nicht zu Ende, man benötigt nun 7 gewonnene Aufschlagspiele zum Satzgewinn. Dies ist so, um bei ganz engen Sätzen fairere Ergebnisse zu erhalten. Gewinnt man nun das siebte Aufschlagspiel, gewinnt man den Satz 7:5. Die 5 gewonnen Aufschlagspiele des Gegners sind damit „nichts mehr wert“, was dazu führt, dass bei so knappen Spielständen viel auf dem Spiel steht.
Macht dagegen der Gegner aber ebenfalls sein sechstes Aufschlagspiel, steht es dann 6:6. Dann spielt man bis auf ganz wenige Ausnahmen einen so genannten Tie-break, der quasi als spezielles 13. Aufschlagspiel über den Satzgewinn entscheidet. Zum Tie-break gleich mehr. Denn würde man so lange spielen, bis ein Spieler 2 Aufschlagspiele Vorsprung für den Satzgewinn benötigt, könnte das mitunter sehr lange dauern. Diese Variante gibt es daher nur noch ganz selten, wie etwa in Wimbledon im entscheidenden fünften Satz. Dieser kann dann schon mal 15:13 ausgehen und 2 Stunden dauern.
Zählweise im Aufschlagspiel (auch Spiel genannt)
Die Spieler schlagen abwechselnd auf. Wer zu anfangs beginnt entscheidet das Los. Ein Aufschlagspiel hat man gewonnen, wenn man als erster vier Punkte erreichen konnte – egal ob als Aufschläger oder Rückschläger).
Erreicht der Gegner drei Punkte, bevor man seinen vierten Punkt schafft (also quasi drei zu drei), spielt man solange, bis einer der Spieler zwei Punkte mehr als der andere erreicht hat. Ein Aufschlagspiel gewinnt man beim Tennis also, indem man vier Punkte macht, bevor der Gegner drei schafft. Andernfalls muss man zwei Punkte mehr als der Gegner schaffen.
Eigen ist nun die Zählweise im Aufschlagspiel. Denn zur leichteren Unterscheidbarkeit und aus historischen Gründen zählt man im Aufschlagspiel nicht 0, 1, 2, 3 usw. sondern 0, 15, 30, 40. Macht man selber drei Punkte und der Gegner zwei, steht es folglich 40 zu 30 oder 40:30. Dabei wird der Aufschlagende immer zuerst genannt. Schlägt bei obiger Punkteverteilung also der Gegner auf, stünde es nicht 40:30 sondern 30:40 (die Punktezahl des aufschlagenden Gegners wird ja zuerst genannt). Macht man selbst nun den vierten Punkt, hat man das Aufschlagspiel des Gegners gewonnen (das nennt sich dann Break, man „durchbricht“ den Aufschlag des Gegners). Macht der Gegner seinerseits den dritten Punkt, steht es 40 zu 40, auch 40:40 oder „40 beide“ oder „Einstand“ genannt. Jetzt geht es um zwei Punkte mehr als der Gegner. Wer also den nächsten Punkt macht, hat dann den sogenannten „Vorteil“, da diesem nur ein weiterer Punkt zum Aufschlagspielgewinn reicht. Macht dagegen der andere den folgenden Punkt, steht es wieder „Einstand“ und das ganze (zwei Punkte mehr) beginnt wieder von neuem.
Wann oder wie man einen Punkt macht, steht bei den Tennisregeln.
Zählweise im Tie-break
Wie oben erwähnt, wird grundsätzlich ein Tie-break gespielt, wenn beide Spieler (oder Parteien im Doppel) jeweils 6 Aufschlagspiele gewonnen haben. Dies soll einen Satz zeitlich im Rahmen halten. Ein Tie-break ist praktisch ein besonderes, entscheidendes 13. Aufschlagspiel am Ende eines Satzes, das als Art Mini-Satz gespielt wird. Dazu beginnt der Spieler, der bei einem fiktiven 13. Spiel an der Reihe wäre, mit einem Aufschlag. Anschließend wechselt der Aufschlag und jeder Spieler schlägt jeweils zweimal abwechselnd auf, beginnend dann jeweils von der Vorteilsseite.
Die Zählweise ist nun wieder ganz einfach: jeder Punkt zählt als 1, die Punkte werden addiert. Erreicht ein Spieler als erstes 7 Punkte und der Gegner nicht mehr als 5, hat er den Tie-break und damit den Satz gewonnen. Ansonsten wird so lange gespielt, bis ein Spieler zwei Punkte Vorsprung hat. Dann kann ein Tie-break auch einmal 13 zu 11 oder 13:11 ausgehen.
Man kann sich auch als Tennis-Laie vorstellen, dass hier ganz wenige Punkte über einen Satzgewinn und damit die Mühen der letzten Stunde(n) entscheiden. Daher sind Tie-breaks oftmals vor allem psychisch äußerst anspruchsvolle Angelegenheiten und sehr spannend zu verfolgen.
Allerdings wird bei manchen Grand-Slam-Turnieren im entscheidenden fünften Satz kein Tie-break gespielt. Es geht dann solange weiter, bis ein Spieler zwei Aufschlagspiele Vorsprung hat. 2010 führt das in Wimbledon zum mit Abstand längsten Match der Tennis-Geschichte.
Geschichte der Zählweise
Die Tennis-Geschichte reicht weit zurück. Entsprechend gibt es zur etwas komisch anmutenden Zählweise auch zwei gängige historische Erklärungsansätze:
Bei der am häufigsten genannten Version wird vermutet, dass die Zählweise auf Geldeinsätze und Spielwetten im 14. Jahrhundert in Frankreich zurückgeht. So setzte man zum Beispiel ein gros denier, der wiederum einen Wert von 15 denier hatte. In einem Satz, der damals oft aus vier Spielen bestand, wurden also 4 mal 15 „deniers“ gesetzt: 15 – 30 – 45 – 60. Im 16. Jahrhundert wurde wahrscheinlich aus lauter Bequemlichkeit und der kürzeren Aussprache wegen „45“ durch „40“ ersetzt.
Der altfranzösische Sol (später Sou) diente als Münzeinheit. Der Sol war im Mittelalter die Rechnungseinheit für zwölf Pfennig (altfranzösisch: denier). 1266 wurde diese Einheit erstmals in Form einer Silbermünze geprägt, dem „gros denier tournois“, dem großen Pfennig von Tours. Dieses Geldstück wurde im 14. Jahrhundert mehrmals nachgeprägt – der Wert betrug jeweils 15 deniers tournois, das sind 15 Pfennige aus Tours.
Die zweite Version bezieht sich auf die Linien auf dem Spielfeld. Jedes Mal, wenn ein Spieler beim jeu de paume einen Punkt machte, bewegte er sich einen Streifen weiter und kam so allmählich der Mitte des Feldes näher. Das Spiel begann an der 0-Zoll-Linie. Gewann ein Spieler einen Punkt, rückte er zur 15-Zoll-Linie vor, dann zur 30-Zoll-Linie und schließlich zur 45-Zoll-Linie. Dann erst hatte er das Spiel gewonnen. Da man fand, dass diese Linie dem Netz zu nahe war, wurde die letzte Angabe auf eine 40-Zoll-Linie zurückversetzt.
„0“ wird beim Tennis mit dem englischen Wort „Love“ gezählt. Der Ursprung dieses Ausdrucks liegt in „to do something for love“, was soviel heißt wie „etwas umsonst tun“. Love kommt nicht, wie häufig angenommen, vom französischen „l’oeuf“ (=das Ei). Ein Spiel, bei dem der Gegner null Punkte erzielt hat, heißt daher auch Love Game.
Fazit zur Zählweise im Tennis
Falls Dir die Zählweise im Tennis immer noch etwas komisch erscheint, sie ist es auch. Aber mit ganz geringer Übung hat man es sehr schnell raus, wie es steht und was das bedeutet. Dann macht auch das Zuschauen im Fernsehen gleich viel mehr Spaß.

28. Juni 2019
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21. November 2011 um 01:10 – individueller Kommentar
Das ist mit Abstand die beste und verständlichste Erklärung, die im Internet in deutsch zu finden ist, vielen Dank!
10. Januar 2012 um 15:22 – individueller Kommentar
Super, vielen dank!
24. Januar 2012 um 14:28 – individueller Kommentar
ich schliesse mich Patric an! etwas derart kompliziertes so zu beschreiben, dass man als greenhorn folgen kann, ist nicht einfach. aber dir ist es wirklich gelungen!
danke!
8. Juli 2012 um 17:25 – individueller Kommentar
Super Erklärung! Mache mich nun ans Üben, indem ich Wimbledon schaue!!!
Susanne
4. August 2012 um 10:12 – individueller Kommentar
Eines fehlt -wie immer und überall. Weshalb folgt in der Punktezählung nach 15 und 30 die Zahl 40? Logischerweise müsste es doch die Zahl 45 sein. Gibt es keine Erklärung dazu, könnte es also auch 35 sein oder vielleicht auch 42. Meine Frage: Wieso folgt in der mathematischen Reihe 0 15 30 die Zahl 40.
Helft mir.
2. September 2012 um 13:45 – individueller Kommentar
Peter Henning: „Originally it seems that the scoring was in fifteens going 15, 30, 45 but over time, instead of saying „forty-five“, people started to say forty“ for short and eventually this stuck.“ Es scheint also an der kürzeren Silbenanzahl zu liegen (auch im Deutschen hat 45 ja drei Silben, während 15 und 30 mit zwei Silben ausgesprochen werden).
Quelle: tradgames.org.uk/games/Tennis.htm
28. Oktober 2012 um 18:42 – individueller Kommentar
Gute Beschreibung, wie gesagt. Aber ein Begriffsfehler ist hier – wie andernorts ebenso – vorhanden: Die gewonnenen Sätze für einen Matchgewinn sind nicht *maximal 3, sondern „minimal 3“; im besten Fall. Es braucht also wenigstens 3 Sätze, um einen Match (unter bestimmten Voraussetzungen) zu gewinnen. Es können auch mehr sein, nämlich wenn der Gegner auch (mindestens) 2 Sätze gewinnt. Es werden dann total (mindestens) vier Sätze gespielt (was mehr als 3 ist, also ist 3 nicht das Maximum). Und so weiter … Es braucht daher mindestens 3 Sätze für einen Matchgewinn, nicht höchstens (maximal bedeutet auf deutsch höchstens). Mehr als 3 Sätze hört man in der Sportberichterstattung oft; ist fast der Normalfall. Ein Matchgewinn in 3 Sätzen deutet auf einen grossen Spielstärkeunterschied der Spieler hin, und es ist bei einem derart klaren Favoriten meist wenig(er) spannend, als wenn es über 4, 5, 6, oder noch mehr Sätze dauert, bis der Sieger feststeht. Das sind dann ja eindeutig MEHR als MAXIMAL 3 Sätze, nicht wahr. Alles klar?
29. Oktober 2012 um 06:58 – individueller Kommentar
Hallo Mäde, ich habe den Kommentar jetzt mal so komplett freigeschaltet, muss aber leider wiedersprechen: die zitierte Passage spricht nicht (!) von gewonnenen sondern nur gespielten Sätzen – und ist damit meiner Meinung nach korrekt. Andernfalls freue ich mich über einen Hinweis. Danke.
21. Januar 2013 um 16:06 – individueller Kommentar
Es ist richtig, daß ein match mit maximal 3 gewonnen sätzen entschieden ist, man sagt auch gewinnsätze. Kein spieler kann 4 sätze in einem match gewinnen, daher sind maximal 3 gewinnsätze, in kleineren turnieren oder bei den damen nur 2, möglich. Gewinnt der gegner auch einen satz, wurden zwar 4 sätze gespielt, aber ein spieler hat 3 gewinnsätze. Somit gibt es maximal 5 sätze, bis einer zuerst 3 gewinnsätze hat.
28. April 2013 um 16:39 – individueller Kommentar
Danke für die Infos!
Was mich als Tennisanfängerin noch brennend interessieren würde, wie merke ich mir während des Spiels auf welcher Seite ich aufschlagen muss?? z. B. beim Spielstand 40:15 oder 30:40, wie weiß ich (schnell, da wir ja im Spiel sind) ob ich jetzt rechts oder links stehe..???
29. April 2013 um 08:29 – individueller Kommentar
Hallo Manu,
da man bei einem Spielstand (egal welcher) immer auf derselben Seite aufschlägt, hat man des schnell verinnerlicht. 15:30 zum Beispiel ist immer von der Vorteilsseite, 15:15, 30:30 oder Einstand dagegen immer von der Einstandseite usw.
24. Mai 2013 um 12:50 – individueller Kommentar
Eine Frage hätte ich da aber bitte noch an den Fachmann: warum spielt man bei den US-Open im fünften Satz bei Stand von 6:6 Tie Break ? Es sollte dann doch, wie bei den anderen drei Grand-Slam Turnieren (und dem Davis Cup) auch solange weitergehen, bis ein Spieler zwei Spiele Vorsprung erreicht, oder ? Womit begründen die Amerikaner ihre Entscheidung eigentlich ?
31. Mai 2013 um 14:08 – individueller Kommentar
Ich verstehe das mit den Aufschlägen nicht, wann muss man wo aufschlagen?
29. August 2013 um 11:55 – individueller Kommentar
Vielen Dank für die Infos. Endlich blicke ich durch. Hatte bisher immer nur schlechte Erklärungen gelesen.
3. Juli 2014 um 21:47 – individueller Kommentar
Die erklärung ist so gut das ich jetzt endlich weiß wie man zählt
Vielen Dank!
6. Juni 2015 um 07:48 – individueller Kommentar
Was mich schon immer interessiert hat:
warum wird im Spiel 15, 30, 40 gezählt und nicht – was logisch wäre – 15, 30, 45?
Und warum sagt man nicht z.B. fifteen:zero sondern fifteen:love?
13. September 2015 um 18:35 – individueller Kommentar
Ich beziehe mich auf die Erklärung der Zählweise beim Tie-break:
Es wird gesagt, dass jeder Spieler zwei Aufschläge hat, beginnend von der Vorteils-Seite. Das ist m.E. nicht richtig: Der 1. Aufschläger macht nur einen
Aufschlag, und zwar von von der Vorteilsseite. Dann wechselt der Aufschlag zum anderen Spieler, der dann zwei Aufschläge hat, beginnend von der Vorteilsseite usw.Ich bitte um Antwort, ob das so richtig ist.
Vielen Dank und viele Grüße
Klaus Trecker
14. September 2015 um 09:23 – individueller Kommentar
Hallo Klaus,
Du hast recht, steht aber auch so im Text:
„Dazu beginnt der Spieler mit dem Aufschlag, der bei einem fiktiven 13. Spiel an der Reihe wäre. Anschließend wechselt der Aufschlag und jeder Spieler schlägt immer zweimal auf, beginnend dann jeweils von der Vorteilsseite.“
Ich habe das geändert in „beginnt mit einem Aufschlag“, um es eindeutiger zu formulieren.
14. März 2016 um 18:43 – individueller Kommentar
Wie kann ich mir merken, auf welche Seite ich stehen muss, wenn es z.B. 30 : 15 steht.
Bei einem langen Ballwechsel vergesse ich das noch oft…
Es gibt bestimmt eine bestimmt Regel, wo man wann auf welcher Seite stehen muss…
15. März 2016 um 15:40 – individueller Kommentar
Hallo Monika, eine einfache Regel gibt’s da leider nicht, aber das hast Du nach wenigen Wochen sicherlich schnell für immer raus.
2. Juni 2016 um 14:08 – individueller Kommentar
Hey, Monika,
natürlich gibt’s eine gute Regel: bei (addiert) ungeraden Punkten von links, bei geraden Punkten rechts.
Beispiel: am Anfang vom Game kommt der 1. Punkt. D.h. von rechts aufschlagen. Bei Vorteil für einen schlagt man immer von links auf.
7. August 2016 um 19:09 – individueller Kommentar
Geschichte der Zählweise
Hierzu gibt es zwei Versionen.
Bei der am häufigsten genannten Version wird vermutet, dass die Zählweise auf Geldeinsätze und Spielwetten im 14. Jahrhundert in Frankreich zurückgeht. So setzte man zum Beispiel ein gros denier, der wiederum einen Wert von 15 denier hatte. In einem Satz, der damals oft aus vier Spielen bestand, wurden also 4 mal 15 „deniers“ gesetzt: 15 – 30 – 45 – 60. Im 16. Jahrhundert wurde wahrscheinlich aus lauter Bequemlichkeit und der kürzeren Aussprache wegen „45“ durch „40“ ersetzt.
Der altfranzösische Sol (später Sou) diente als Münzeinheit. Der Sol war im Mittelalter die Rechnungseinheit für zwölf Pfennig (altfranzösisch: denier). 1266 wurde diese Einheit erstmals in Form einer Silbermünze geprägt, dem „gros denier tournois“, dem großen Pfennig von Tours. Dieses Geldstück wurde im 14. Jahrhundert mehrmals nachgeprägt – der Wert betrug jeweils 15 deniers tournois, das sind 15 Pfennige aus Tours.
Die zweite Version bezieht sich auf die Linien auf dem Spielfeld. Jedes Mal, wenn ein Spieler beim jeu de paume einen Punkt machte, bewegte er sich einen Streifen weiter und kam so allmählich der Mitte des Feldes näher. Das Spiel begann an der 0-Zoll-Linie. Gewann ein Spieler einen Punkt, rückte er zur 15-Zoll-Linie vor, dann zur 30-Zoll-Linie und schließlich zur 45-Zoll-Linie. Dann erst hatte er das Spiel gewonnen. Da man fand, dass diese Linie dem Netz zu nahe war, wurde die letzte Angabe auf eine 40-Zoll-Linie zurückversetzt.
„0“ wird beim Tennis mit dem englischen Wort „Love“ gezählt. Der Ursprung dieses Ausdrucks liegt in „to do something for love“, was soviel heißt wie „etwas umsonst tun“. Love kommt nicht, wie häufig angenommen, vom französischen „l’oeuf“ (=das Ei). Ein Spiel, bei dem der Gegner null Punkte erzielt hat, heißt daher auch Love Game.
Quell: http://de.wikipedia.org/wiki/Tennis#Z.C3.A4hlweise
8. August 2016 um 09:57 – individueller Kommentar
Danke Pitt für den Kommentar, ist im Artikel ergänzt.
21. August 2016 um 21:57 – individueller Kommentar
Hallo, Robert. Vielen Dank für eine ganz tolle Erklärung!
10. Juni 2017 um 11:19 – individueller Kommentar
Hallo Robert
Die Zählweise innerhalb eines Matches ist mir klar. Was ich aber noch nicht ganz verstanden habe, sind die gutgeschriebenen Punkte in einem Turnier. Ist es korrekt, dass einem Spieler die Punkte aus einem Vorjahressieg abgezogen werden, wenn er das entsprechende Turnier nicht spielt? Und wenn er es spielt, wird ihm (nur) die Differenz aus den gewonnenen Vorjahrespunkten gutgeschrieben bezw. abgezogen?
Danke und herzliche Grüsse
Adrian
12. Juni 2017 um 11:14 – individueller Kommentar
Hallo Adrian,
das ist die Zählweise für die Punkte der Weltrangliste. Diese berücksichtigt immer nur die erreichten Punkte der letzten 365 Tage. Da die meisten Turniere im Vorjahr zur gleichen Zeit stattfanden, fällt nach einem Turnier die Wertung dieses Turniers aus dem Vorjahr eben aus diesem 365-Tage Zeitraum. D.h. die erreichten Punkte aus dem Vorjahr fallen aus der Wertung, die ggf. neu erreichten Punkte kommen hinzu. Daher spricht man auch davon, dass ein Spieler Punkte (aus dem Vorjahresturnier) „zu verteidigen“ hat.
30. Mai 2020 um 13:40 – individueller Kommentar
Hallo, ich finde nirgendwo etwas dazu, welcher Spieler im 2. Satz (Einzel) zuerst aufschlägt? Hängt es davon ab, wer den 1. Satz begonnen hat oder setzt sich die Reihenfolge einfach fort?
31. Mai 2020 um 12:55 – individueller Kommentar
Das hängt davon ab, wer zum Ende des ersten Satzes aufgeschlagen hat. Es geht einfach ganz normal weiter, wie wenn der erste Satz noch nicht zu Ende wäre.
18. Mai 2021 um 09:09 – individueller Kommentar
Hallo Robert,
der erste Aufschläger im Tie-Break hat einen Aufschlag und beginnt von RECHTS.
Ich bin schon etwas älter (72) und erinnere mich, dass in früheren Zeiten der erste Aufschläger im Tie-Break einen Aufschlag hatte, aber dieser war von LINKS. Leider kann ich nirgends einen Eintrag finden, wann diese Regelung geändert wurde.
Danke und einen schönen Abend
Magdalena Zwigl aus Innsbruck
18. Mai 2021 um 09:33 – individueller Kommentar
Hallo Magdalena,
das war schon immer so. 🙂
Denn der erste Aufschläger beginnt von rechts, hat aber nur einen Aufschlag. Erst danach folgen immer zwei Aufschläge, mit denen man folglich immer von der linken Seite startet.