Tennisbälle

Tennis–Grundlagen | Ausrüstung

Tennisbälle sind beim Tennis ganz wichtig. Denn die Eigenschaften der Tennisbälle (Durchmesser, Gewicht, Filz, Haltbarkeit, …) beeinflussen das Spiel ganz erheblich. Die im Handel erhältlichen Tennisbälle unterscheiden sich in diesen Eigenschaften spürbar voneinander, so dass die Qualität von Tennisbällen sich deutlich unterscheidet. Wie erwartet gibt es nur gewisse Rahmenbedingungen, welche die Tennisbälle einhalten müssen.

Eigenschaften der Tennisbälle

Die rechtliche Vorgaben für die Tennisbälle liefert die ITF (International Tennis Federation). Die Kriterien sind:

  • Oberfläche
    Die Oberfläche muss gleichförmig rund und nahtlos sein. Da die Oberfläche aus gelbem (früher weißem) Filz besteht und dieser aus zwei Hälften um die Gummikugel geschweißt wird, entsteht an der Verbindungsfläche eine kleine, gummierte Schweißnaht. Diese entspricht der Regelung, ist aber ein kritischer Punkt bei der Haltbarkeit von Tennisbällen.
  • Größe (Durchmesser)
    Der Durchmesser der Tennisbälle muss zwischen 6,35 und 6,67 cm betragen. Was sich nach wenig Toleranz anhört, wirkt sich in der Praxis erheblich aus, da der optische Eindruck kleine Unterschiede im Durchmesser (psychisch) verstärkt.
  • Gewicht
    Das Gewicht der Tennisbälle muss zwischen 56,7 und 58,5 g liegen. Daher hat ein Tennisball ein Gewicht von ca. 0,0575 kg. Diese kleine Toleranz wirkt sich in der Praxis durchaus auf Beschleunigung und Flugweite wie Flugbahn aus.
  • Sprungverhalten, Sprunghöhe
    Lässt man den Tennis Ball auf eine Ebene aus Beton von 254cm Höhe fallen muss dieser zwischen 134,62 und 147,32 cm hoch springen. Wesentlich für das Sprungverhalten ist die Dicke/ Sträke der Gummihülle sowie der mögliche Innendruck. Diese Kriterien wirken sich sehr stark auf das Spielverhalten aus.

Der Aufbau von Tennisbällen

Alle Tennisbälle sind innen hohl. Die innere Schicht besteht aus zwei Gummischalen, die zusammengeschweißt eine Kugel ergeben. Diese Kugel besteht aus Naturkautschuk und/ oder künstlich hergestelltem Kunststoff und ist maßgeblich für die Spieleigenschaften (Gewicht, Sprungverhalten).
Man unterscheidet dabei zwischen drucklosen Tennisbällen und „normalen“ Tennisbällen (mit Innendruck). Die normalen Tennisbälle weißen in der Gummikugel einen Überdruck auf und springen deshalb. Da diese Gummihülle nicht ganz dicht ist, verliert dieser Ball mit zunehmender Zeit Innendruck und damit Sprungvermögen. Daher werden diese Bälle in Dosen mit Innendruck verkauft.
Die drucklosen Tennisbälle haben eine härtere und dickere Gummihülle ohne Innendruck und springen aufgrund der Gummihülle entsprechend. Diese drucklosen Bälle halten daher ihre Spieleigenschaften länger, sind aber meist schwerer als die normalen Bälle. Daher werden drucklose Bälle oft als Trainerbälle eingesetzt. In Punkte Armschonung sollte man aber auf Tennisbälle mit Innendruck setzen.
Auf diese Gummihülle werden dann zwei Filzhälften aufgedampft, die aus Wolle und Nylon bestehen. Die Farbe der offiziellen Tennisbälle ist mittlerweile gelb und war früher weiß. Aufgrund der besseren Sichtbarkeit benutzt man heutzutage praktisch ausschließlich gelbe Bälle.

Empfehlung für Tennisbälle

Da sich die Tennisbälle in ihren Eigenschaften deutlich unterscheiden und in Turnieren immer die gleichen, lizenzierten Bälle gespielt werden empfiehlt es sich, auch mit solchen Tennisbällen zu trainieren.
Leider sind gerade diese offiziell verwendeten Bälle im Handel relativ teuer, da die Hersteller damit auch die Lizenzgebühren verdienen müssen. Oftmals gibt es aber vom selben Hersteller auch günstigere Tennisbälle mit ähnlichen, vergleichbaren Eigenschaften. Hier hilft aber nur der praktische Versuch.

Haltbarkeit von Tennisbällen

Die Haltbarkeit von Tennisbällen ist ein Dauerthema. Aus meiner persönlichen Sicht gab es vor Jahren nur einen wirklich guten, haltbaren Turnierball, den Dunlop Tournament. Dieser Ball heißt mittlerweile Dunlop Fort Tournament und hat aus meiner Sicht leider viel seiner Haltbarkeit eingebüßt. Der Filz ist nach zwei Sätzen ab und die Nähte zwischen den beiden Filzhälften platzen auch immer wieder.
Die meisten Bälle halten bei dem verschleißreichem Sandplatz(spiel) leider nicht (mehr) länger als ein, zwei Matches.

Tennisball-Hersteller

Es gibt immer wieder mal „exotische“ Hersteller von Tennisbällen wie etwa Pirelli. Permanent bieten u.a. folgende Hersteller Tennisbälle an:

  • Dunlop
  • Head
  • Tretorn
  • Penn
  • Wilson
  • Babolat
  • usw.

Robert Hartl hat den Artikel Tennisbälle zuletzt am 28. Juni 2019 aktualisiert.

Robert Hartl gründete Tennis Weblog 2007. In über 500 Beiträgen teilt er sein Tennis-Wissen als langjähriger Tennis-Spieler, Tennis-Trainer und Tennis-Fan. Tennis Weblog ist eine der bekanntesten deutschsprachigen Tennis-Webseiten mit über einer halben Million Besuchern pro Jahr. Wir lieben Tennis - von Tennis-Fans für Tennis-Fans. mehr zur Redaktion

5 Kommentare zu Tennisbälle

  1. 1

    Günstige Alternativen sind die in Deutschland nicht bei Mannschaftsspielen verwendeten offiziellen Spielbälle Wilson Tour Davis Cup und Head ATP Gold.
    Der Wilson Tour Davis Cup wird bei Davis Cup spielen eingesetzt und der Head ATP Gold bei ATP spielen – Nomen est Omen.
    In der Qualität dürften sich diese wohl kaum von den offiziellen Mannschaftsbällen unterscheiden…preislich aber sehr wohl…

  2. 2

    Die Dunlop Fort Tournament oder auch Wilson Tour Clay 4er Ball Dose kosten mittlerweile zwischen 13,50 € bis 16,95 €, aber wodurch kommen diese Preise zustande?! Die Abgaben, die an den DTB und auch an die einzelnen Landesverbände von den Herstellern bezahlt werden, damit der einzelne Ball zugelassen wird um bei den Medenspielen zugelassen zu werden, muss der Endverbraucher bezahlen. Das macht die Tennisbälle so teuer.
    Ein Tip: von Dunlop haben die Dunlop VDT Trainer fast dieselben Spieleigenschaften wie der Dunlop Fort Tournament. Also es müssen nicht nur immer die offiziellen Medenrunden Bälle gespielt werden um mit einem richtig guten Tennisball spielen zu können.

  3. 3

    Sg. Damen und Herren!
    Wo kann ich die technischen Daten für Head ATP Tennisbälle finden – Gewicht, Größe, usw.

  4. 4

    Habe über 30 Jahre Tennis gespielt und ca. lange Jahre als Tennistrainer gearbeitet.
    Mein bester Ball war und ist der Babolat -AKEDEMY. Längere Haltbarkeit und
    ein gleichbleibendes Springverhalten.

  5. 5

    Hallo Robert,

    ich glaube den einen richtigen Tennisball gibt es nicht. Hängt ja von so vielen Faktoren ab. Wie der eigene subjektive Geschmack. Und es gibt mittlerweile so viele Marken, Modelle und Hersteller.

    Genauso wie es auf das Spiel-Niveau ankommt. Ein Anfänger wird in Punkto Tennis Ball abstriche machen können. Wahrscheinlich merkt er die Unterschiede noch nicht einmal auf dem Platz. Je besser die Spielstärke, desto wichtiger wird den Spielern ein guter Ball.

    Auf meinem Blog habe ich dazu ebenfalls einen Beitrag verfasst, wo ich das Thema aufgegriffen habe. ( https://www.sandplatz-tennis.de/tennis-baelle/ ) Muss vor Allem jedoch sagen, dass wir uns beim Kauf natürlich auch stark an den in unserer Liga verwendeten Ball orientieren. Im TNB zum Beispiel sind 2022 die Bälle gewechselt worden. Statt Wilson gibt es jetzt den TNB Dunlop Tour. Viele Spieler kaufen seither eher Dunlop Modelle.

    Trainer, Vielspieler und für die Ballmaschine braucht es zudem andere Bälle als im Hobbyspielbereich. Der Trainer setzt eher auf Haltbarkeit, für die Slinger kaufe ich natürlich drucklose Bälle. Turnierspieler hingegen holen wohl eher Premium Bälle und geben auch den einen oder anderen Euro aus.

    Wo wir beim nächsten Punkt sind. Die Frage welcher Ball steht im engen Zusammenhang mit dem Budget des Kaufenden. Ist es mir egal, kaufe ich eventuell auch die Dose für 30 Euro. Achte ich auf den Preis, versuche ich eventuell eher unter 10 Euro die Dose zu bleiben.

    Viele Grüße
    Ronny

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