Match-Tie-Break einfach erklärt
Ein Match-Tie-Break (oder Champions-Tie-Break) ist eine Entscheidungsvariante und Sonderform des Tie-Breaks, die anstelle eines vollständigen letzten Satzes gespielt wird. Der Spieler oder das Team, das zuerst zehn Punkte mit mindestens zwei Punkten Vorsprung erreicht, gewinnt den Tie-Break und somit das Match.
Verwendung und Relevanz
Der Match-Tie-Break kommt zum Einsatz, wenn die Sätze vor dem letzten Durchgang unentschieden stehen, etwa bei einem Stand von 1:1 in Best-of-Three- oder 2:2 in Best-of-Five-Matches.
Er wurde eingeführt, um die Spieldauer zu verkürzen und die physische Belastung der Spieler zu verringern, insbesondere im Doppel- und Mixed-Doppel. Diese Regelung ist sowohl im Amateur- als auch im Profibereich weit verbreitet. Auf der ATP- und WTA-Tour sowie bei Grand-Slam-Turnieren, vorwiegend im Doppel, hat sich der Match-Tie-Break etabliert (mit Ausnahme von Wimbledon im Mixed-Doppel).
Auch im Freizeitsport wird diese Variante häufig genutzt, um Spiele effizienter abzuschließen. Es wird daher kein dritter Entscheidungssatz gespielt, sondern gleich ein Match-Tie-Break, um den Sieger zu ermitteln.
Ablauf und Zählweise
Der Match-Tie-Break unterscheidet sich in mehreren Punkten von der Zählweise und Struktur eines normalen Satzes im Tennis:
- Zählweise der Punkte: Im Match-Tie-Break werden anstelle der im normalen Satz üblichen Zählweise („15“, „30“, „40“) die Punkte von 1 aufwärts gezählt.
- Wechsel des Aufschlags: Der Aufschlag wechselt nach dem ersten Punkt und anschließend alle zwei Punkte, während in einem normalen Satz der Aufschlagspieler für ein ganzes Spiel gleich bleibt.
- Seitenwechsel: Ein Seitenwechsel erfolgt nach sechs gespielten Punkten, wohingegen in einem normalen Satz ein Seitenwechsel nur nach einer ungeraden Anzahl an Spielen stattfindet.
Im Vergleich zum klassischen Tie-Break, bei dem 7 Punkte genügen, sind beim Match-Tiebreak 10 Punkte erforderlich. Hat man dann nur einen Punkt Vorpsrung, wird in beiden Varianten so lange gespielt, bis ein Spieler 2 Punkte Vorpsrung hat.
Geschichte und Entwicklung
Der Match-Tie-Break wurde 2001 bei den Australian Open im Mixed-Doppel erstmals eingeführt. Sein Erfolg führte zu einer schrittweisen Übernahme in weitere Wettbewerbe, besonders im Doppelbereich. Die Entscheidung für diesen Modus wurde auch aus organisatorischen Gründen getroffen, um Turnierpläne besser einhalten zu können und die Zuschauer besser an das Spiel zu binden. Heute ist der Match-Tie-Break ein fester Bestandteil moderner Tennisregeln.
Quellen, weiterführende Links
- https://de.wikipedia.org/wiki/Match-Tie-Break
- https://www.btv.de/dam/jcr:4ada5a2a-ced3-4c4f-8084-63f6d149aff8/Match-Tie-Break.pdf
- https://en.wikipedia.org/wiki/Tennis_scoring_system#History_of_the_tiebreak
Robert Hartl hat den Lexikon-Eintrag Match-Tie-Break mit Unterstützung künstlicher Intelligenz erstellt, fachlich geprüft und verbessert sowie zuletzt am 27. November 2024 aktualisiert.
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