Serve and Volley einfach erklärt

Tennis-Lexikon | Serve and Volley

Serve and Volley ist eine offensive Spielstrategie im Tennis, bei welcher der Aufschläger nach dem Aufschlag sofort ans Netz vorrückt, um den Return des Gegners möglichst gleich per Volley zu schlagen. Ziel ist es, den Punkt schnell für sich zu entscheiden und so den Gegner mit dem Aufschlag maximal unter Druck zu setzen.

Technische Umsetzung

Für ein effektives Serve-and-Volley-Spiel sind nicht nur ein variantenreicher, druckvoller Aufschlag und sichere Volleys entscheidend, sondern auch eine gute Beinarbeit, um zügig rechtzeitig am Netz zu sein.

Obwohl Serve and Volley heute seltener zu sehen ist, bleibt es eine effektive Strategie, um den Gegner zu überraschen und das Spieltempo zu variieren. Einige Spieler setzen diese Taktik situativ ein, um den Rhythmus des Gegners zu stören und schnelle Punkte zu erzielen.

Im Profi-Bereich stehen viele Spieler sehr weit hinten beim Aufschlagreturn. Damit haben sie mehr Zeit, schnelle und platzierte Aufschläge noch kontrolliert zurückzubringen. Damit entschärfen sie die Aufschlagstärke ihrer Gegner. Diese sind dann gezwungen, mehr zu variieren und weit nach außen aufzuschlagen. Eine weitere Option ist Serve-and-Volley.

Im Amateur- und Hobby-Bereich sieht man Serve und Volley selten, da die technischen und physischen Anforderungen hoch sind sowohl für Aufschlag, Beinarbeit und Volley.
Dennoch kann Serve and Volley ein gutes taktisches Mittel sein, um die schwächere Seite des Gegners mit dem Aufschlag anzuspielen und gleich den Druck auf diesen Return-Schlag zu erhöhen oder um mit Variation den Gegner zu Fehlern zu zwingen.

Historische Bedeutung

In den 1980er- und 1990er-Jahren war Serve and Volley besonders populär, insbesondere auf schnellen Belägen. Spieler wie Boris Becker und Stefan Edberg nutzten diese Taktik erfolgreich, um ihre Gegner unter Druck zu setzen und Punkte schnell zu entscheiden. Mit der Verlangsamung der Spielbeläge und Bälle sowie der Verbesserung der Return-Techniken hat die Spielweise an Effektivität verloren und wird deshalb im modernen Tennis weniger genutzt.

Parallelen zu Chip and Charge

Serve and Volley und Chip and Charge sind zwei offensive Strategien im Tennis, die auf schnellem Netzspiel basieren. Während Serve and Volley nach einem eigenen druckvollen Aufschlag gespielt wird, rückt der Spieler beim Chip and Charge nach einem schnellen Rückschlag gleich ans Netz vor. Beide Taktiken zielen darauf ab, den Punkt früh zu entscheiden und den Gegner unter Druck zu setzen, unterscheiden sich jedoch in der Spielsituation: Serve and Volley erfolgt beim eigenen Aufschlag, Chip and Charge beim Rückschlag.

Ziel

Einer meiner besten Trainer sagte immer, man soll nicht Serve and Volley spielen, sondern „Serve and Nothing“. Also gleich so aufschlagen, dass man mit einem Ass oder Aufschlagwinner rechnet. Dann ist auch ein Volley einfacher, wenn man keinen spielen muss.

Quellen, weiterführende Links

Robert Hartl hat den Lexikon-Eintrag Serve and Volley mit Unterstützung künstlicher Intelligenz erstellt, fachlich geprüft und verbessert sowie zuletzt am 27. November 2024 aktualisiert.

Robert Hartl gründete Tennis Weblog 2007. In über 500 Beiträgen teilt er sein Tennis-Wissen als langjähriger Tennis-Spieler, Tennis-Trainer und Tennis-Fan. Tennis Weblog ist eine der bekanntesten deutschsprachigen Tennis-Webseiten mit über einer halben Million Besuchern pro Jahr. Wir lieben Tennis - von Tennis-Fans für Tennis-Fans. mehr zur Redaktion

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