Beidhändiger Schlag einfach erklärt

Tennis-Lexikon | Beidhändiger Schlag

Der beidhändige Schlag im Tennis ist eine Technik, bei der Spieler den Schläger mit beiden Händen halten, um eine beidhändige Rückhand (oder seltener einen Vorhandschlag) auszuführen. Diese Technik hilft dabei, eine stabilere und kontrollierte Schlägerführung sowie mehr Kraft im Schlag zu erreichen.

Technik und Ausführung

Typische Merkmale des beidhändigen Rückhandschlags sind:

  • Griffhaltung: Die dominante Hand sitzt meist am Griffende, die nicht-dominante darüber. Dadurch wird die Schlagkontrolle verbessert. Für Golfer ist das allerdings eine Umstellung.
  • Oberkörperrotation: Durch den beidhändigen Griff wird der Körper bei der Schlagbewegung stärker eingebunden, was einen dynamischen Schwung ermöglicht.
  • Kraftübertragung: Der Einsatz beider Arme verstärkt die Schlagkraft, besonders bei schnellen Bällen.

Diese Technik wählen oft Anfänger, weil sie die Balance und Stabilität beim Schlag erhöht. Aber auch Profis – wie Novak Djokovic, Rafael Nadal und Serena Williams – nutzen den beidhändigen Rückhandschlag für präzisere Bälle und um den hohen Anforderungen des modernen, schnellen Tennisspiels gerecht zu werden.

Selbst Profis mit toller einhändiger Rückhand haben oft beidhändig begonnen.

Vorteile und Nachteile

Ein wesentlicher Vorteil des beidhändigen Rückhandschlags liegt in der besseren Ballkontrolle und der Möglichkeit, mit weniger Kraftaufwand eine hohe Präzision zu erreichen. Zudem können Spieler leichter Bälle in Schulterhöhe und höher zurückspielen, was besonders bei hohen Topspin-Bällen des Gegners wichtig ist.

Nachteilig ist hingegen, dass die beidhändige Technik die Bewegungsfreiheit einschränkt, vor allem wenn der Spieler einen Schlag in größerer Entfernung zum Körper erreichen muss. Außerdem wird der Wechsel zur Einhandtechnik erschwert, da beidhändige Spieler oft ihre Fußstellung und ihre Haltung auf diesen Spielstil abgestimmt haben.

Daher kann es taktisch sinnvoll sein, mit flachen, eher kurzen Slice-Bällen auf eine beidhändige Rückhand zu spielen oder den Spieler mit der beidhändigen Technik zu einem Schlag im Lauf zu zwingen.

Prominente Beispiele

Der beidhändige Rückhandschlag hat seine Wurzeln in den 1970er-Jahren, als leichtere Schläger aus modernen Materialien entwickelt wurden, die diese Technik begünstigten. Zuvor war die einhändige Rückhand vorherrschend, da die schwereren Holzschläger den beidhändigen Griff erschwerten. Jimmy Connors und Chris Evert gehörten zu den ersten Profispielern, die die beidhändigen Rückhand erfolgreich einsetzten und die Technik populär machten. Ihre Spielweise beeinflusste eine ganze Generation, sodass immer mehr Spieler zum beidhändigen Schlag wechselten.

Während die beidhändige Rückhand heute weit verbreitet ist, bleibt der beidhändige Vorhandschlag eine Seltenheit. Eine Ausnahme bildet Monica Seles, die als Linkshänderin den Schläger beidseitig mit beiden Händen führte und so sowohl Vor- als auch Rückhand mit gleicher Technik spielte. Diese außergewöhnliche Spielweise machte sie unberechenbar und trug zu ihrem Erfolg bei.

Quellen, weiterführende Links

Robert Hartl hat den Lexikon-Eintrag Beidhändiger Schlag mit Unterstützung künstlicher Intelligenz erstellt, fachlich geprüft und verbessert sowie zuletzt am 13. November 2024 aktualisiert.

Robert Hartl gründete Tennis Weblog 2007. In über 500 Beiträgen teilt er sein Tennis-Wissen als langjähriger Tennis-Spieler, Tennis-Trainer und Tennis-Fan. Tennis Weblog ist eine der bekanntesten deutschsprachigen Tennis-Webseiten mit über einer halben Million Besuchern pro Jahr. Wir lieben Tennis - von Tennis-Fans für Tennis-Fans. mehr zur Redaktion

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