Roger Federer gewinnt knapp
Andy Murray, Rafael Nadal spielen alle bislang nicht so überzeugend in den ersten Runden. Nun hatte auch Roger Federer eine harte Nuss zu knacken. Gegen den Argentinier Jose Acasuso gewann er knapp 7:6, 5:7, 7:6 und 6:2.
Die Erwartungen waren eigentlich klar. Federer hatte gegen Acasuso eine 3:0 Bilanz und der Argentinier hatte die letzten Wochen nicht viel gewonnen. Doch Jose Acasuso spielte sehr druckvoll und sicher von der Grundlinie. Bei feuchtem Wetter und schweren Bällen hatte Federer sichtlich zu kämpfen. Er konnte einen zwischenzeitlichen Rückstand von 2:4 noch ausgleichen und sich in den Tie-break retten. Dort lag Acasuso klar 6:3 vorne und hatte den Satz verdient praktisch in der Hand. Federer konnte aber mit starkem Grundlinienspiel den Kopf nochmals aus der Schlinge ziehen – 10:8 für Federer. Dabei hatte er allerdings auch Glück, als einige seiner Bälle knapp an die Linien oder darauf landeten.
Im zweiten Satz war die Partie bis zum 5:5 sehr ausgeglichen. Dabei machte Federer nicht den besten Eindruck. Er versuchte von der Grundlinie dagegen zu halten, was aber in den meisten Fällen nicht gut ging. Denn Acasuso spielte sehr druckvoll und sicher zugleich. Folgerichtig breakte er auch Federer zum 6:5. Dieses mal, ließ er sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Der zweite Satz ging also an Acasuso. Bedenkt man nun, dass er den ersten eigentlich auch hätte gewinnen müssen, wird klar, was in den beiden zu diesem Zeitpunkt vorging.
Das wurde noch deutlicher, als der stark aufspielende Acasuso im dritten Satz sehr überzeugend auf 5:1 davonzog. Genau genommen hätte das ein relativ solider Dreisatz-Erfolg für Acasuso werden müssen. Doch dafür reichte einerseits die Klasse von Acasuso dann doch nicht ganz und Federer zeigte Kampfgeist. So holte der Schweizer dann sechs Spiele in Folge. Dabei spielte er nun deutlich aggressiver und offensiver. Dadurch dominierte er die Ballwechsel und brachte Acasuso mehr in Bedrängnis, der zunehmend mehr Fehler machte. Er wirkte zunehmend müde. Folgerichtig gewann Federer dann auch den Tie-break. Zu diesem Zeitpunkt dürfte ihm wirklich ein Stein vom Herzen gefallen sein.
Im vierten Satz gewann der noch sehr frisch wirkende Federer seine Leichtigkeit wieder und Acasuso baute sichtlich ermüdet und psychologisch enttäuscht ab. Federer gewann klar mit 6:2.
Das war definitiv ein harter Test für Federer in der zweiten Runde. Vermutlich war er zwischendurch psychisch nahe seiner Belastungsgrenze. So sagte Federer nach dem Match aus, dass er zwischenzeitlich nicht mehr wusste, was er noch tun solle.

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In diesem Beitrag:
Tennisspieler: Andy Murray, Jose Acasuso, Rafael Nadal, Roger Federer
Tennisturnier: French Open (Roland Garros)