Schüttler kostet Nerven
Rainer Schüttler hat als Halbfinalist des Vorjahres natürlich in Wimbledon 2009 jede Menge Punkte zu verteidigen. Auch lief es in diesem Jahr noch nicht besonders erfolgreich. In der ersten Runde konnte er Xavier Malisse mit 6:7, 6:4, 7:6 und 6:1 bezwingen.
Der Belgier Xavier Malisse rangiert trotz aufstrebender Tendenz nicht in den Top 100. Auf Rasen ist er mit seinen geraden schnellen Schlägen aber gefährlich. Dagegen ist Rainer Schüttler an 18 gesetzt. Aufgrund seines Halbfinales im Vohrjahr und der etwas eigenwilligen Ansetzungen in Wimbledon liegt Schüttler zwar derzeit auf Platz 29 der Tennis Weltrangliste, ist aber an 18 gesetzt.
Es war ein auf und ab, vor allem auf Seiten von Rainer Schüttler. Da kostete das Zusehen wohl mehr Nerven als das Spiel den Spielern selbst. Schüttler konnte beim 4:5 das vorerst rettende Break zum 5:5 schaffen. Im Tie-break hatte Schüttler dann 6 Satzbälle, die er alle nicht nutzen konnte. Dabei spielte er mal zu zögerlich, machte leichte Fehler oder vergab „Elfmeter“. Fairerweise muss man sagen, dass ihm Malisse auch keine Punkte schenkte. So ging der erste Satz an Malisse. Nach so einem Verlauf hätte ein Marat Safin wohl die ganze Schlägertasche geworfen.
Im zweiten Satz ging das hin und her weiter. Schüttler lag schon 5:2 in Führung, konnte den Satz aber nicht zu machen. Im entscheidenden Aufschlagspiel zum 6:4 gelang es ihm aber, konstant Druck auszuüben, so dass Malisse vor allem auf der Rückhand auch Fehler machte. Puh, gerade noch den Satzausgleich geschafft. Dabei geht es für Schüttler um soo viele Weltranglistenpunkte. Bei einem frühen aus, dürfte er um ca. 65 Plätze ans untere Ende der Top 100 abrutschen.
Im dritten Satz war es weiter ein sehr wechselhaftes Spiel. Als Zuschauer und Schüttler-Gönner war es teilweise zum Haareraufen. Im dritten Satz rettete sich Schüttler in den Tie-break, in dem ihm Malisse dieses Mal einige Punkte schenkte. 7:3 für Schüttler.
Damit war es dann eigentlich gelaufen. Malisse merkte man die Spiele in der Qualifikation an. Schüttler konnte den Sieg dann überraschend klar mit 6:1 einfahren, da er mal eine sich bietende Chance nutzen konnte.
Schüttler machte sicherlich ein Wechselbald der Gefühle durch. Aber Sieg ist Sieg und auf Rasen fühlt er sich wohl. So genoss er auch die Pressekonferenz in einem Nebenraum – hauptsache ein Siegerinterview.

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In diesem Beitrag:
Tennisspieler: Marat Safin, Rainer Schüttler, Xavier Malisse
Tennisturnier: Wimbledon