Nicolas Kiefer sichert Davis-Cup Erfolg
Nicolas Kiefer sicherte mit einer erstklassigen Leistung den Davis-Cup-Erfolg gegen Österreich indem er im ersten Einzel des dritten Tages Jürgen Melzer mit 7:6, 6:4 und 6:4 besiegte. Damit steht Deutschland im Viertelfinale im Davis Cup gegen Spanien.
Nachdem Kiefer bereits im Davis Cup Doppel eine sehr gute Leistung nach seiner Bänderverletzung zeigte, schenkte ihm Davis Cup Teamchef Patrick Kühnen das Vertrauen für das Einzel. Ich denke, dass nicht nur Rainer Schüttlers nervöse Leistung im ersten Einzel sondern auch die 7:0 Bilanz von Kiefer gegen Melzer eine Rolle gespielt haben.
Im ersten Satz begannen beide Spieler sehr konzentriert. Beim 3:3 gelang Melzer das erste Break. Als er dann zum Satzgewinn aufschlug, sah man das Spiel schon zugunsten der Österreicher verlaufen. Doch „Kiwi“ kämpfte und gab alles. So konnte er auch mit einem Hechtsprung einen (umstrittenen aber wohl gerechtfertigten) Punkt erzielen. Dass er sich dabei die Schlaghand leicht verletzte, brachte ihn auch nicht aus der Ruhe. Kiefer spielte nun aggressiver und konnte den Tie-Break mit 7:3 klar für sich entscheiden.
Im zweiten Satz war Melzer noch verärgert und unkonzertriert vom überraschenden Satzverlust. So gab er gleich sein erstes Aufschlagspiel ab und konnte dieses Break auch nicht wieder wettmachen. Kiefer spielte in dieser Phase sehr konzentriert und fand eine gute Mischung zwischen Ruhe, Konzentration und Euphorie. Auch schlug Kiefer über die gesamte Partie sehr, sehr gut auf. Das gab ihm immer wieder einfache Punktgewinne. Zweiter Satz daher im Ergebnis mit 6:4 an Kiefer.
Im dritten Satz merkte man Melzer schon den Frust an, denn sein Nervenkostüm war spürbar dünner. Schiedsrichter, leichte Fehler etc. brachten ihn schnell aus der Fassung. Dennoch spielte Melzer eigentlich starkes Tennis. Hatte er in den Sätzen zuvor meist etwas überhastet reagiert und viele unnötige Fehler produziert, so fand er nun mehr zu seinem Spiel und konnte zahlreiche sehenswerte Winner und Netzangriffe zeigen. Kiefer rettete sich immer wieder mit seinem starken Aufschlag.
Beim 4:4 hatten beide Akteure bei Aufschlag Melzer alle Chancen. Letztendlich konnte Kiefer durch guten Kampf und gutes „Lesen“ der Bälle von Melzer das Break erkämpfen. Melzer war sichtlich verärgert. Beim folgenden Spiel konnte Kiefer daher seinen ersten Matchball relativ sicher nutzen.
Kiefer spielte definitiv sehr gut. Vor allem psychisch wirkte er stets konzetriert, ruhig und gleichzeitig aggressiv. Melzer zeigte technisch sehr gute Ansätze, wirkte aber durch die Einzelniederlage gegen Kohlschreiber etwas verunsichert.
In Summe war es das erwartet knappe Duell im Davis Cup zwischen Deutschland und Österreich. Daher waren Spieler und Teamchef umso glücklicher, dass es mit dem Erfolg geklappt hat.
Das nicht mehr entscheidenden letzte Einzel darf nun Christopher Kas gegen Stefan Koubek spielen. Kas gibt damit sein Debut im Davis Cup Einzel.

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In diesem Beitrag:
Tennisspieler: Christopher Kas, Jürgen Melzer, Nicolas Kiefer, Patrick Kühnen, Rainer Schüttler, Stefan Koubek
Tennisturnier: Davis Cup