Im Portrait: Sabine Lisicki
Mit ihrem Turniersieg in Charleston hat Sabine Lisicki die Tenniswelt aufhorchen lassen und die Hoffnungen geweckt auf neue Erfolge für das deutsche Damentennis. Hier ein Portrait der jungen Deutschen.
Sabine Lisicki
- geb. am 22.09.1989 in Troidorf
- wohnhaft in Berlin
- Größe: 178cm
- Gewicht: 70kg
- Rechtshänderin (beidhändige Rückhand)
- Titel: 1
- Weltrangliste: 43 (20.04.2009)
Im Herbst 2004 nahm die damals 14-jährige Lisicki erstmals an ITF-Turnieren, also der Katgegorie unter den WTA-Turnieren teil. Bei 3 Turnieren konnte sie immerhin einmal das Halbfinale erreichten.
Einen ersten bedeutenden Sieg errang sie 2005, als sie in der Qualifikation zum Turnier in Berlin die Nummer 2 der Doppel-Weltrangliste Cara Black bezwang. In der nächsten Runde jedoch unterlag sie der Russin Panova. Am Ende des Jahres standen für die Deutsche 13 Siege bei 11 Niederlagen zu buche – für ein WTA-Turnier konnte sie sich bis dahin noch nicht qualifizieren und belegte Platz 437 der Welt-Rangliste.
Aufgrund eines Ermüdungsbruchs konnte sie das Jahr 2006 erst im April beginnen. Für die German Open in Berlin erhielt die Deutsche eine WildCard und nahm somit erstmals an der Hauptrunde eines WTA-Turniers teil, unterlag jedoch gleich in der 1. Runde. Aus eingener Kraft konnte sie sich noch nicht für ein WTA-Event qualifizieren und spielte weiter auf der ITF-Tour. Ende 2006 belegte sie Platz 497.
Auch 2007 blieb die WildCard in Berlin das einzige Turnier auf der WTA-Tour. Auf der ITF-Tour konnte sie jedoch einige Erfolge verbuchen. Hier errang sie 2 Turniersiege und 2 Finalteilnahme und verbesserte sich auf Platz 237 der Welt.
Das Jahr 2008 begann dann mit einem Paukenschlag für Lisicki, durch den sie sich auch erstmals auf sich aufmerksam machte. Sie, die es noch nie geschafft hatte, ein „normales“ WTA-Turnier aus eigener Kraft zu erreichen, schaffte bei den Australian Open die Qualifikation für das Hauptfeld und sorgte in der 1. Runde für eine Sensation, als sie Dinara Safina in 3 Sätzen bezwung. Letzten Endes unterlag sie in der 3. Runde Caroline Wozniacki – verbesserte sich aber auf Rang 129 der Welt. Eine Woche später besiegte sie im Fed-Cup die ehemalige Nummer 1 Lindsay Davenport. In Miami gelang ihr der erste Sieg über eine Top10-Spielerin, als sie die Russin Anna Chakvetdatse bezwang. Im April rückte sie erstmals unter die Top 100 der Welt vor. Auch durch ihre erste Finalteilnahme auf der WTA-Tour in Taschkent belegte sie Ende 2008 Platz 54.
Das Jahr 2009 begann eher durchwachsen. Ausser in Memphis, wo Lisicki das Halbfinale erreichte, gelangen ihr bei keinen Turnier 2 Siege in Folge. Die änderte sich erst mit der, wie sie selbst sagt „besten Tenniswoche ihres Lebens“ in Charleston. Als Nummer 16 der Setzliste gelangen ihr 6 Siege in 7 Turniertagen, wobei sie nicht einen einzigen Satz abgeben musste und im Achtelfinale die Nummer 5 der Welt Venus Williams, im Halbfinale die Nummer 13 Marion Bartoli und im Finale die Nummer 12 Caroline Wozniacki bezwang. Durch den ersten Turniererfolg sprang Lisicki auf Rang 43 der Welt – ihre bislang beste Platzierung.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Karriere der Deutschen weiter entwickelt. Vielfach gestellte Vergleiche mit Steffi Graf sind absolut fehl am Platz. Diesen Vergleichen können selbst die aktuellen Spitzenspielerinnen nicht stand halten – und es scheint unwahrscheinlich, dass eine ähnliche Dominianz, wie die von Graf in absehbarer Zeit möglich ist. Realistische Ziele für Lisicki könnten sich um eine konsequente Verbesserung ihrer Grundschläge drehen, die schon sehr hart sind, aber ab und an auch fehlerhaft. Schafft sie dies, kommen die weiterern Erfolge von selbst und ein Aufstieg in die engerer Weltspitze ist sicherlich möglich.

In diesem Beitrag:
Tennisspieler: Sabine Lisicki