Die Taktik des Andy Murray
Es war nicht unbedingt zu erwarten, dass Andy Murray gegen den Aufsteiger der letzten Monate Juan Martin del Potro gewann.
Wie sich zeigte musste Juan Martin del Potro seinem Verschleiß in Punkto Kraft und Kondition der letzten Spiele Tribut zollen. So bewegte er sich zunehmend schlecht und produzierte zahlreiche unforced errors.
Viel interessanter finde ich aber die Taktik des Andy Murray.
Er spielt ähnlich wie etwa Gael Monfils. Meist steht er relativ weit hinter der Grundlinie und wirft die Bälle mit wenig Power einfach in die Mitte zurück. Dabei macht er sehr wenige unerzwungene Fehler und erreicht viele gute Bälle mit ausreichend Zeit zum Schlagen. Nur bei guten Winkelbällen hat er aufgrund der längeren Wegstrecke Probleme. Das können aber die wenigsten Gegner dauerhaft so spielen.
Spannend wird es dann, wenn der Gegner angreift oder Andy Murray das Tempo variiert. Denn aufgrund seines guten Ballgefühls kann Murray die Angriffsschläge gut parieren oder loben. Auch beherrscht er jeden Schlag und kann mit ordentlich Tempo und guter Länge vor allem longline schlagen.
Die setzt er auch immer wieder bei Tempowechseln ein. Dann geht er zwei, drei Schritte ins Feld und nimmt den Ball im Aufsteigen. Der überraschte Gegner hat daraufhin Probleme und kann den Ball nur zurückbringen. Andy Murray steht dann aber oft schon am Netz bereit und sichert sich den Punkt.
Mal einen Praxisversuch wert, vor allem gegen Spieler, die gerne Powertennis spielen.

Robert Hartl gründete Tennis Weblog 2007. In über 500 Beiträgen teilt er sein Tennis-Wissen als langjähriger Tennis-Spieler, Tennis-Trainer und Tennis-Fan. Tennis Weblog ist eine der reichweitenstärksten, deutschsprachigen Tennis-Webseiten mit über 1 Million Besuchern pro Jahr. Wir lieben Tennis - von Tennis-Fans für Tennis-Fans. mehr zur Redaktion
In diesem Beitrag:
Tennisspieler: Andy Murray, Gael Monfils, Juan Martin Del Potro
Tennisturnier: US Open