Nadal thront nach Wimbledon-Sieg über allen
Rafael Nadal ist nach seinem 2. Sieg in Wimbledon die unangefochtene Nummer 1 im Herren-Tennis. Einen derart großen Vorsprung konnte der Spanier in der Rangliste noch nicht verzeichnen. Und viele Punkte verteidigen muß er in den nächsten Wochen nicht.
Noch vor drei Monaten hatte der 24-jährige fast 4000 Punkte Rückstand auf Roger Federer und zwischen Mai 2009 und April 2010 keinen Titel mehr verbuchen können. Doch was folgte war ein mehr als beeindruckender Siegeszug des Linkshänders aus Mallorca.
Er gewann die Masters-Turniere von Monte Carlo, Rom und Madrid, welche ihm je 1000 Punkte in der Rangliste einbrachten. Er krönte die Sandplatz-Saison mit dem fünften Erfolg bei den French Open in Paris und sicherte sich vier Wochen später seinen zweiten Wimbledon-Sieg. Die beiden Grand-Slam Siege brachten je weitere 2000 Punkte auf Nadals Konto. Somit hat Nadal in 3 Monaten 7000 Punkte erspielt – also mehr als seine Konkurrenten in 12 Monaten verbuchen konnten. Zum Vergleich: Novak Djokovic auf Rang 2 verzeichnet 6905 Punkte auf seinem Konto. Roger Federer steht zum ersten Mal seit November 2003 nicht mehr auf einem der beiden ersten Plätzen und belegt mit 6885 Punkten Rang 3.
Wer soll Nadal also vom Thron stoßen? In diesem Jahr scheint das auf Grund des beachtlichen Frühjahrs des Spaniers kaum noch möglich. Nadal hat in den folgenden Wochen kaum Punkte zu verteidigen und kann seine Spitzenposition gar noch ausbauen. Umso bitterer für Roger Federer, dem nur eine Woche mehr auf Rang 1 fehlt um mit Pete Sampras gleich zu ziehen, der mit 286 Wochen immer noch die Rekordzeit als Branchenprimus hält.

In diesem Beitrag:
Tennisspieler: Novak Djokovic, Pete Sampras, Rafael Nadal, Roger Federer
Tennisturnier: Wimbledon
6. Juli 2010 um 22:08 – individueller Kommentar
Unglaublich, zumal ich denke, dass das genau das letzte wirkliche Ziel von Roger Federer ist – oder muss man schon sagen war.
Denn Federer wird nur mit einem sehr guten Ende 2010 und sehr gutem Start 2011 eine Chance haben, wenn Nadal viele Punkte zu verteidigen hat. Allerdings ist auch Djokovic nicht zu unterschätzen, der ebenfalls nicht allzuviele große Titel einheimsen konnte. Wenn der nochmal zulegen kann, muss sich Federer vielleicht noch mehr anstrengen, um dann nicht hinter Djokovic „nur“ die Nummer 2 zu sein.
Im Finale war Nadal einfach zu stark und zu gut. Das lag sicherlich auch daran, dass Berdych die Ballwechsel nicht wie gewünscht dominieren konnte. Denn Berdych ist nicht der flinke, wendige Spieler und Nadal kann mit seiner Vorhand jeden Gegner fast perfekt über und aus dem Platz treiben.