Ana Ivanovic fühlt sich beleidigt und lehnt WildCard ab
Ana Ivanovic hat eine ihr angebotene WildCard für das in der kommenden Woche in Montreal stattfindende WTA-Turnier abgelehnt. Sie reagierte damit auf Aussagen des Veranstalters Eugene Lapierre, die dieser vor einigen Wochen äußerte. Was war passiert?
Vor einiges Wochen beantragte die auf einen Platz jenseits der Top 60 abgerutschte Serbin Ana Ivanovic eine WildCard für das Turnier von Montreal. Dort hatte sie 2006 ihren ersten großen Triumpf einfahren können. Doch in der Gewissheit ein topbesetztes Turnier auf die Beine stellen zu können, lehnte Turnierdirektor Eugene Lapierre ihre WildCard-Anfrage ab und entschied sich diese an eine Canadierin zu verteilen.
Er ging sogar soweit seine Absage an Ivanovic in einem Interview mit der „Montreal Gazette“ überaus deutlich zu begründen:
„Ich beurteilte die Absage wie folgt: Ja – sie ist eine Spielerin, die viel für das Turnier getan hat – in einem Jahr es sogar fast gerettet hat. Sie hat viel Charisma. Jeder mag sie. Aber Fakt ist, dass sie durch ihr Spiel nicht demonstriert hat, dass sie eine WildCard verdient. Es ist nicht das selbe, als ob eine Spielerinnen verletzt wäre und dann eine weile nicht spielt … sie ist einfach auf Platz 65 zurückgefallen – und dies nicht auf Grund einer Verletzung.
Wenn wir nicht schon die besten Spielerinnen der Welt hätten, wenn wir nicht die bekämen von denen wir ausgehen, dass sie kommen werden, wäre meine Wahl sicher auf eine internationale Spielerin gefallen, dann man will attraktives Tennis anbieten. Aber wir haben diese Spielerinnen und so ist es normal diese Chance einer jungen Spielerin zu geben. Wenn ich ihr Coach wäre, würde ich sie zwingen Qualifikation zu spielen.“
Nun hat sich jedoch das Blatt gewendet. Während in Montreal die Absagen verletzter Spielerinnen (S. Williams, Stosur, Henin, eventuell V. Williams) eingehen, marschiert Ana Ivanovic in Cincinnati ins Viertelfinale und zeigt eine deutlich ansteigende Form. Anfang der Woche gestand Lapierre ein, es gäbe doch noch eine Chance für eine WildCard für Ivanovic, die er dieser auch anbot. Doch Ivanovic lehnte dankend ab und begründete nun ihrerseits diese Ablehnung auf ihrer Homepage:
„Ich hätte gerne in Montreal gespielt, aber ich war ziemlich verletzt durch die Aussagen von Herrn Lapierre, die mir vor kurzem gezeigt wurden. Ich denke nicht, dass seine Kommentare nötig waren und sie alle dem widersprachen was er meinem Management erzählte – nämlich, dass ich die WildCard nicht bekomme, weil ich keine Canadierin bin. Die Tatsache, dass meine erste Anfrage einer WildCard abgelehnt wurde ist nicht das Problem. Ich hätte auch gerne die Quali gespielt, aber er hat die Linie mit seinen Aussagen übertreten und ich fühle mich bei diesem Turnier nicht willkommen„.
Für Herrn Lapierre ist das Turnier von Montreal jetzt schon eine persönliche Niederlage. Und jeden weiteren Sieg, den Ana Ivanovic in Cincinnati diese Woche noch einfährt, wird zusätzlichen Druck auf den canadischen Turnierverantworlichen ausüben.
***Quelle: WorldtennisMagazin***

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Tennisspieler: Ana Ivanovic