Nadal und Sharapova triumphieren in Paris 2012
Bei den French Open 2012 haben Rafael Nadal und Maria Sharapova ganz klar dominiert und am Ende zurecht triumphiert. Die beiden zeigte nicht nur im Finale eine tolle Form und überzeugendes Tennis, das im Grunde nicht unterschiedlicher sein könnte.
Sharapova besiegt Erani
Maria Sharapova war bei vielen auf der Favoritenliste bei den Damen, da sie in den Vorwochen glänzende Ergebnisse auf Sand erreichte. Eigentlich liegt ihr und ihrer Spielweise mit vielen geraden Schlägen der Sandplatz nicht so sehr. Gerade bei den Damen tun sich hier die Topspin-Spielerinnen wie Samantha Stosur oder eben die italienische Überraschungsfinalistin Sara Errani hervor.
Dennoch war Maria Sharapova auf Sand 2012 zu stark. Sie gewann ihren ersten French-Open-Titel 2012 relativ souverän mit 6:3 und 6:2 im Finale. Sie sicherte sich zudem wieder Platz 1 der Tennis Weltrangliste und hat nun alle vier Grand-Slam-Turniere mindestens einmal gewonnen – wenn auch nicht in Folge.
Der Schlüssel zum Erfolg besteht eigentlich aus zwei Punkten:
Erstens spielte Sharapova eine solide Vorhand. Dort begann sie häufig zu wackeln und unsicher zu werden. Kurze Bälle und Fehler waren die Folge. 2012 war sie hier sehr solide, kompakt und gewohnt druckvoll. Entscheidend aus technischer Sicht war allerdings ihre neue Aufschlagstärke. Auch mit dem zweiten Aufschlag machte sie stets Druck und Punkte. Das ist insbesondere im Damentennis (noch) eine Ausnahme.
Wenn man ihre Schulterverletzung und ihre Aufschlagprobleme bedenkt eine Leistung, die allen Tennisspielern Mut machen sollte. Man kann sich selbst auf so einem Niveau noch enorm verbessern. So sagte Sharapova dann im Siegerinterview einige merk-würdige, motivierende Sätze:
Ich hätte sagen können: Nein, ich brauch‘ das nicht. Ich habe Geld, bin berühmt, habe Siege und Grand-Slam-Titel. Aber wenn deine Liebe für etwas größer ist als all dies, stehst du weiter jeden morgen auf, wenn es draußen bitterkalt ist, wenn nichts klappt, wenn keiner draußen mehr an dich glaubt und du dir so mickrig vorkommst.
Nadal ringt Djokovic nieder
Bei den Herren kam es Finale zum Showdown der derzeit sicherlich zwei besten Spieler – jedenfalls auf Sand. Novak Djokovic, der im Halbfinale noch Roger Federer niedergerungen hatte, wollte nun nach Siegen bei den zurückliegenden drei Grand-Slams mit den French Open seinen ganz persönlichen Grand-Slam („Djoko-Slam“) perfekt machen. Doch sein Gegner Rafael Nadal brauste förmlich durchs Turnier – ohne Satzverlust ins Finale. So begann Nadal auch. Djokovic machte zu Beginn praktisch keinen Punkt – egal was er versuchte. Erst als er höher mit viel mehr Spin spielt, konnte Nadal das Tempo nicht mehr so leicht gegen Sjokovic einsetzen, das Spiel wurde etwas ausgeglichener. Trotz Regenunterbrechungen und zuletzt einer Verschiebung auf Montag war Djokovic zwar gut, aber Nadal einfach besser.
6:4, 6:3, 2:6 und 7:5 hieß es nach dem zweitägigen Finale. Interessant ist, dass Nadal am Ende nur 9 Punkte mehr als Djokovic gemacht hat (125 zu 116). Hier sieht man, wie knapp solche Spieler tatsächlich sind.

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In diesem Beitrag:
Tennisspieler: Maria Sharapova, Novak Djokovic, Rafael Nadal, Roger Federer, Samantha Stosur, Sara Errani
Tennisturnier: French Open (Roland Garros)