Comeback der einhändigen Rückhand
Bei den French Open gab es bei den Herren auffällig viele Spieler mit einhändiger Rückhand, die sich gut präsentierten. Gibt es also zumindest auf Sand ein Comeback der einhändigen Rückhand zumindest auf der ATP-Tour? Denn seit Jahren dominiert die beidhändige Rückhand auch im Herrentennis. Auf Sand haben sich nun die Verhältnisse offenbar wieder etwas verändert. Oder auch nicht?
Einhändige Rückhand im Achtelfinale
Schauen wir uns einfach an, wie viele einhändige Rückhand-Spieler im Achtelfinale (16 Spieler) waren:
- Philipp Kohlschreiber
- Tommy Haas
- Mikhail Youzhny
- Stanislas Wawrinka
- Richard Gasquet
- Tommy Robredo
- Nicolas Almagro
- Roger Federer
Im Ergebnis spielten also im Halbfinale der French Open 50% der Männer eine einhändige Rückhand. In der ersten Runde lag der Anteil überschlagsmäßig bei 15%.
Das ist schon enorm, kann aber auch daran liegen, dass zufällig die Spieler mit einhändiger Rückhand eine gute Auslosung und Form hatten. Statistisch nachhaltig ist das sicherlich nicht, auffällig aber schon.
Mögliche Ursachen und Gründe
Ich vermute, dass es auf Rasen ganz anders aussehen wird. Denn die beidhändige Rückhand bietet vor allem beim Return und kurzen Reaktionszeiten wesentliche Vorteile. Auf Sand haben die Spieler aber gewöhnlich mehr Zeit zur Schlagausführung und der Return kann weiter hinten geschlagen werden, was wiederum mehr Zeit zum Umgreifen, Ausholen usw. erlaubt.
Da im Spiel viel mit Spin agiert wird, kann die einhändige Rückhand ihr Spinpotential als Vorteil ausspielen. Der Slice wird auch immer wieder als Argument herangeführt. Das sehe ich aber anders, da zum einen die obigen acht Spieler nur selten Slice spielen und auch Spieler mit beidhändiger Rückhand einen guten (meist einhändigen) Slice spielen können.
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Robert Hartl hat den Artikel Comeback der einhändigen Rückhand zum Tennisturnier French Open (Roland Garros) zuletzt am 11. Juni 2013 aktualisiert.
Robert Hartl gründete Tennis Weblog 2007. In über 500 Beiträgen teilt er sein Tennis-Wissen als langjähriger Tennis-Spieler, Tennis-Trainer und Tennis-Fan. Tennis Weblog ist eine der bekanntesten deutschsprachigen Tennis-Webseiten mit über einer halben Million Besuchern pro Jahr. Wir lieben Tennis - von Tennis-Fans für Tennis-Fans. mehr zur Redaktion
1 Peter 11. Juni 2013 um 21:35 Uhr
Im Halbfinale der French Open war keine einzige Einhändige Rückhand. Djokovic, Nadal, Ferrer und Tsonga spielen alle beidhändig. Von daher ein etwas komischer Aufhänger für diesen Text…
2 Robert Hartl 12. Juni 2013 um 09:02 Uhr
Das ist richtig Peter. Dennoch war die Quote der Spieler mit einhändiger Rückhand bis zum Achtelfinale bemerkenswert hoch. Comeback heißt ja auch nicht gleich Herrschaft.
3 Jörg 12. Juni 2013 um 14:32 Uhr
Der Slice ist auf Sand sicher nicht das ’schlagende Argument‘. Roger Federer spielt die Rückhand für gewöhnlich durchaus mit einem hohen Slice-Anteil, aber wohl eher auf schnellen Belägen mit flach abspringen Bällen.
Der hohe Anteil der einhändigen Rückhand bei den FrenchOpen ist aber in der Tat bemerkenswert. Man wird sehen ob dieser Trend bei anderen (Sandplatz-)Turnieren anhält.