Australian Open 2016: Erkenntnisse, Learnings
Die Australian Open 2016 sind vorbei. Dabei gab es doch einige Erkenntnisse, Auffälligkeiten und nachdenkenswerte Beobachtungen, die wir zusammenstellen und mit Euch diskutieren möchten. Die möglichen Wettmanipulationen will ich außen vor lassen, da sie sich nicht speziell auf die Australian Open 2016 beziehen.

Australian Open 2016: Erkenntnisse, Learnings
Tolle Analysen von Patrick Mouratoglou
Schön länger sind die Analysen von Patrick Mouratoglou sehenswert – unbedingt anschauen.
Beispielsweise erkannte er, das Djokovic mehr Fehler von der Spielmitte macht als von außen. Vielleicht hätte Andy Murray mehr in die Mitte spielen sollen.
Langsames Spiel für Defensiv-Spieler
Es mag am kühlen Wetter, den langsamen Bällen oder dem Belag liegen, Defensiv-Spieler schnitten überdurchschnittlich gut ab.
Typische Spieler dieser Kategorie sind:
- Novak Djokovic
- Andy Murray
- Gael Monfils
- David Ferrer
- Gilles Simon
Bei den Damen:
- Angelique Kerber
- Agnieszka Radwanska
- Carla Suarez-Navarro
- Shui Zhang
Die waren alle sehr erfolgreich.
Sehr gut hat das auch das Spiel zwischen Roger Federer und Novak Djokovic gezeigt. Federer musste einfach (zu) viel riskieren, um dauerhaft Punkte aktiv zu machen. Denn der Serber brachte einfach zu viele schnelle Bälle von Federer zurück.
Aus in der ersten Runde für Favoriten
Bislang war es allenfalls bei den Herren so, dass Mitfavoriten in der ersten Runde straucheln. Bei den Damen waren aus Ausnahmen, insbesondere auf Sand oder bei besonderen Konstellationen.
Bei den Australian Open heuer hatten u.a. neben Rafael Nadal auch Simona Halep in der ersten Runde verloren. Das ist schon bemerkenswert.
Wie man Rafael Nadal schlägt
Fernando Verdasco hat gezeigt, wie man Rafael Nadal nicht zu seinem Spiel kommen lässt. Das war taktisch sehr interessant. Denn Nadal ist kaum zu schlagen, wenn er in seine Ballwechsel kommt, die er dominiert.
Dagegen muss man schon sehr viel laufen und eine sehr stabile Rückhand bei hohen Treffpunkten haben – außer Novak Djokovic und dem nicht mehr aktivem Robin Söderling gibt es da nicht viele.
Dem Linkshänder Verdasco spielt das aber in die Karten. Denn Nadal kommt in seine vorteilhafte Position durch eine defensive Rückhand des Gegners – war er normalerweise durch eine Vorhand mit viel Spin und ggf. Winkel dorthin erreicht.
Das ließ Verdasco nicht zu, indem er sofort mit viel Risiko und Druck agierte um Nadal zum Reagieren zu zwingen und selbst zu agieren. Taktisch sehr spannend – auch für Nadal.
Wie man Novak Djokovic schlägt
Gar nicht. 🙂
Wenn der Djoker so stabil spielt, wird es auf langsamen Plätzen sehr schwer. Vielleicht haben Aufschläger wie John Isner oder Milos Raonic bei zwei Gewinnsätzen eine bessere Chance.

Robert Hartl gründete Tennis Weblog 2007. In über 500 Beiträgen teilt er sein Tennis-Wissen als langjähriger Tennis-Spieler, Tennis-Trainer und Tennis-Fan. Tennis Weblog ist eine der reichweitenstärksten, deutschsprachigen Tennis-Webseiten mit über 1 Million Besuchern pro Jahr. Wir lieben Tennis - von Tennis-Fans für Tennis-Fans. mehr zur Redaktion
In diesem Beitrag:
Tennisspieler: Agnieszka Radwanska, Andy Murray, Angelique Kerber, David Ferrer, Fernando Verdasco, Gael Monfils, Gilles Simon, John Isner, Milos Raonic, Novak Djokovic, Rafael Nadal, Robin Söderling, Roger Federer, Simona Halep
Tennisturnier: Australian Open