Roland-Garros 2016: 5 Dinge, die uns auffallen
Nachdem wir jetzt zahlreiche Spiele der ersten Runde in Roland-Garros 2016 (#RG16) geschaut haben, sind uns 5 bemerkenswerte Dinge aufgefallen. Wer also die French Open heuer verfolgt, wird vielleicht ähnliche Beobachtungen gemacht haben – oder nicht? Wir freuen uns auf Eure Meinung.
1. Die Returnspieler stehen seit weit hinten

Die Treffpunkte verlagern sich nach hinten
Gerade bei den Herren ist es teilweise schon extrem, wie weit die Return-Spieler in Roland-Garros 2016 nach hinten versetzt stehen. Ich schätze es sind im Schnitt 2-3 Meter hinter der Grundlinie.
Auf den kleineren Courts sind die Returnspieler oft gar nicht mehr im Bild zu sehen.
Dabei war das Wetter die ersten Runden in Paris kalt und regnerisch, sprich die Bälle springen nicht soo hoch ab, wie jetzt wo es wärmer und sonniger wird.
Der Grund ist vermutlich, dass man (mehr) Zeit für einen ordentlichen Grundschlag hat und damit eine höhere Return-Quote.
Früher machten das nur Sandplatz-Spieler, die sowieso kaum Winner schlagen (konnten).
Ich hätte jetzt erwartet, dass die Aufschläger mit mit Winkel nach außen servieren oder häufiger Serve-and-Volley spielen. Aber die machen das so gut wie gar nicht.
Was meint Ihr dazu?
2. Die Plätze sind sehr rutschig

Die Plätze in RG sind 2016 relativ rutschig
2016 liegt meist wirklich viel lockerer Sand auf den Plätzen in Roland-Garros, die einen relativ harten Untergrund haben. Dadurch ist es sehr rutschig und zum Satzende sind viele Unebenheiten, so dass doch einige Bälle verspringen.
Sobald ein Spieler mal mit Tempo in eine Ecke rutschen muss, wird die ganze Aktion schnell unkontrollierbar. Vielleicht kommt dieser Spieler nochmal rechtzeitig zur Platzmitte, aber dann eben nicht mit Side-Steps. Kommt der Ball gegen die Bewegungsrichtung: keine Chance.
Ist Euch das auch aufgefallen?
3. Gefühlt spielt fast jeder zweite einen Babolat Aero Schläger

Babolat Aero Schläger
Es mag an der auffälligen Farbgebung liegen, aber es spielen doch schon sehr viele Spieler mittlerweile Babolat-Tennisschläger. Spielte früher praktisch nur Rafael Nadal den Aero und die Masse den blauen Pure Drive, hat sich das stark geändert. Von den Top-Spielern abgesehen spielen sehr viele Spieler den neongelb-schwarzen Aero.
Hat das jemand schon statistisch ausgewertet? Das wäre sogar mal nach Belag spannend. Vielleicht sind im Achtelfinale der schnelleren Turniere mehr Head- oder Wilson-Spieler vertreten?
4. Die Bälle springen relativ hoch
Generell haben wir auch den Eindruck, dass die Spieler (wiederum vor allem die Herren) eher weiter hinter Grundlinie spielen. Früher versuchte man sich gleich wieder an oder ins Feld zu positionieren, die Bälle früher zu nehmen und das Spiel zu beschleunigen. Aktuell bleiben selbst aggressivere Spieler häufig mit den Treffpunkten 1, 2 Meter hinter der Grundlinie und agieren mit sehr viel Topspin.
Selbst bei den kühlen Tag zu beginn, sah man viel Kick-Aufschläge und Returnspieler, die man nicht mehr sah (vgl. Punkte oben).
Seht Ihr das auch so?
5. Adidas-Designer klonen Zebras

Adidas-Designer und Zebras; hier Tomas Berdych
Wo wir grad bei auffälligen Farben sind. Nerven die Neonfarben schon beim Zuschauen, kann ich Spieler mit Adidas-Kleidung schon vor dem Achtelfinale nicht mehr sehen. Selbst ein Zebra ist dezenter gestreift. Das ist einfach unpassend und sehr anstrengend für das Auge.
Mit Geschmack oder Auffallen hat das nichts zu tun. Das ginge anders/ besser auch.

Robert Hartl gründete Tennis Weblog 2007. In über 500 Beiträgen teilt er sein Tennis-Wissen als langjähriger Tennis-Spieler, Tennis-Trainer und Tennis-Fan. Tennis Weblog ist eine der reichweitenstärksten, deutschsprachigen Tennis-Webseiten mit über 1 Million Besuchern pro Jahr. Wir lieben Tennis - von Tennis-Fans für Tennis-Fans. mehr zur Redaktion
In diesem Beitrag:
Tennisspieler: Rafael Nadal, Tomas Berdych
Tennisturnier: French Open (Roland Garros)
2. Juni 2016 um 17:10 – individueller Kommentar
Worauf sind die niedrigen Zuschauerzahlen bei den diesjährigen French Open zurückzuführen? Es ist ja erschreckend, dass die großen Stadien selbst heute bei den Virtelfinalspielen fast menschenleer sind. Ist das eine Quittung für die exorbitanten Eintrittspreise? Was sagen die Turnierverantwortlichen?
3. Juni 2016 um 08:50 – individueller Kommentar
Gute Frage Jörg. Ich denke es hängt auch viel mit dem schlechten regnerischen und kalten Wetter zusammen. Das allein erklärt aber vermutlich nicht ganz das Ausmaß. Teilweise sind bei den großen Stadien keine 20% der Plätze besetzt.
Von offizieller Seite habe ich dazu noch nichts gelesen.
Das mit den Tickets ist unabhängig davon mal einen Beitrag wert.