Damenhalbfinale: Dementieva gegen Schiavone
Bei den French Open 2010 stehen sich im ersten Halbfinale Elena Dementieva und Francesca Schiavone gegenüber. Die Russin Dementieva besiegte im Viertelfinale ihre Landsfrau Nadia Petrova mit 2:6, 6:2 und 6:0. Die Italienerin Francesca Schiavone konnte sich klar mit 6:2 und 6:3 gegen Caroline Wozniacki durchsetzen.
Überraschend war vielleicht der klare Sieg von Schiavone. Denn die Italienerin musste nur in der ersten Runde einen Satz abgeben. Durch ihr Sandplatzspiel mit viel Topspin und wenig Fehlern knackte sie bisher noch jede etablierte Spielerin. Nachdem Wozniacki gegen Flavia Pennettea vor allem passiv agiert hatte, war zu vermuten, dass dies gegen Schiavone nicht reichen würde.
So versuchte Wozniacki meist hoch auf die einhändige Rückhand von Schiavone zu spielen. Der machte aber das wenig aus, da sie mit langen Topspinbällen sicher antworten konnte. Eher machte Wozniacki mit dem für sie ungewohnten Spiel zu viele Fehler und brachte sich etwas um ihren Rhythmus und ihr Selbstvertrauen.
Zudem übernahm Schiavone immer wieder clever die Initiative mit stark cross gespielten Bällen. Vor allem auf ihrer Vorhandseite klappte das heute sehr gut. Damit drängte sie Woziacki weit aus dem Feld und konnte dann vollstrecken. Wozniacki zog im zweiten Satz das Tempo etwas an, aber Schiavone kämpfte. Letztlich gewann die technisch und taktisch cleverere Schiavone verdient. Schiavone ist damit die erste Italienerin im Halbfinale eines Grand-Slam-Turniers. Nach ihrer auch läuferisch gewohnt starken Leistung küsste Schiavone sogar den Platz.
Bei Elena Dementieva im anderen Viertelfinale wusste man nict so recht, was zu erwarten war. Denn Dementieva spielte im Vorfeld der French Open relativ schlecht. Auch hatte sie ind en Vorrunden einige sehr knappe Sätze und mit einer Wadenverletzung zu kämpfen. Kämpfen kann sie aber. So auch heute gegen Nadja Petrova, die in der Runde zuvor noch Venus Williams ausgeschaltet hatte.
Bemerkenswert war die Unterbechung im Spiel beim 3:2 für Petrova. Zuerst ging Dementieva vom Platz, dann verließ Petrova den Platz. Geregnet hat es zwar auch, auf dem prallelen Platz wurde aber weiter gespielt und auch Schieds- und Linienrichter blieben auf dem Platz. Danach schlugen sich beide Spielerinnen erstmal wieder ein. Ob das ein rein taktisches Geplänkel war, dürfte die Pressekonferenz erklären. Angeblich jeweils eine Verletzungspause – nacheinander versteht sich.
Zum Spiel selbst kan man sagen, dass das Ergebnis jeweils in seiner Deutlichkeit täuscht. Denn viele Spiele waren sehr knapp, allerdings hatte nur im ersten Satz Petrova das Glück auf ihrer Seite. Vielleicht fühlte sich Petrova dann auch etwas unwohl, sie nahm auch Schmerztabletten. Im dritten Satz war dann Dementieva deutlich überlegen.

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In diesem Beitrag:
Tennisspieler: Caroline Wozniacki, Elena Dementieva, Francesca Schiavone, Nadja Petrova, Venus Williams
Tennisturnier: French Open (Roland Garros)