Djokovic – was macht ihn unbesiegbar?
Novak Djokovic ist spätestens seit dieser Saison ein Phänomen – ungeschlagen seit Jahresbeginn. Was macht Djokovic nun anders als vorher, was macht ihn so scheinbar unbesiegbar? Denn irgendwetwas muss Novak Djokovic umgestellt und geändert haben, ansonsten wäre er früher schon so stark gewesen. Nun hat er bei den French Open sogar die Chance auf die Nummer 1 der Tennis Weltrangliste.
Bei den French Open fallen bei Djokovic doch einige Dinge auf, die er anders macht als früher.
Djokovic spielt schneller
Meines Erachtens spielt Djokovic deutlich schneller als früher. Er hat meist weniger Spin in Vorhand und Rückhand und gibt mehr Tempo auf die Bälle. Dadurch bestimmt er die Ballwechsel und kann diese auch entsprechend kurz halten. Früher spielte Djokovic insbesondere auf der Vorhand häufig eher höhere Bälle mit viel Spin, diese sieht man nun kaum mehr. Jeder Ball, jeder Schlag macht richtig Druck auf den Gegner. Mittlerweile hat er auch auf der Rückhand seinen eher mäßigen Slice wieder eingestellt, den er bei den Australian Open noch immer wieder gespielt hatte. More Power also.
Djokovic ist extrem flink und fit
Das mag jetzt nicht so überraschend und anders erscheinen. Jedoch war zu Ende letzter Saison schon klar erkennbar, dass Djokovic flinker geworden ist. Schnell und fit war er ja immer schon. Nun steht er aber noch schneller am Ball und kann auch bei schwierigen Bällen auf dem rutschigen Sand die Balance halten. Sehr schön sieht man das bei seinen Passierbällen aus dem Lauf. Da hat Djokovic unglaublich viel Kontrolle, obwohl er gerade noch so an den Ball kommt. Weniger gut erkennt man das auf den ersten Blick beim Return, was gleich zum dritten Erfolgsfaktor führt:
Djokovic macht kaum unerzwungene Fehler
Novak Djokovic macht sehr wenige Fehler. Vor allem beim Return und bei schwierigen Schlägen spielt er sehr solide die Bälle mit hoher Quote zurück. Andere Spieler verziehen schnell einen Ball oder Treffen ihn mit dem Rahmen. Djokovic gesteht seinen Gegnern nur sehr, sehr wenige solcher Fehler zu. Am häufigsten bleibt ihm mal mit der beidhändigen Rückhand ein Ball an der Netzkante hängen. Einfach mal aufpassen beim Spiel und man wird merken, wie lange man warten und zuschauen muss, bis man einen so genannten unforced error von ihm sieht.
Was meint Ihr?

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In diesem Beitrag:
Tennisspieler: Novak Djokovic
Tennisturnier: French Open (Roland Garros)
25. Mai 2011 um 12:09 – individueller Kommentar
Schöner Artikel.
SIe haben aber „einiges“, meines Erachtens Wichtiges, vergessen.
Sein Aufschlag (da hat er die größten Fortschritte gemacht).
Sein Return – Mit Abstand der beste der Welt: Er spielt ihn IMMER aggresiv (nicht wie z.B. Federer mit einem Slice Return) und die Länge seiner Returns ist einfach unschlagbar.
Ansonsten – gut gemacht.