Vorhand mit Power am Beispiel Federer
Roger Federer hat eine exzellente Vorhand, wenn nicht sogar mit die beste Vorhand aller Tennisspieler. Das Geheimnis ist die enorme Beschleunigung des Tennisschlägers zum Treffpunkt. Wie Roger Federer das macht, sieht man in Echtzeit gar nicht so genau, in Zeitlupe aber sehr deutlich.
Die Ausholbewegung der Vorhand
Während bis kurz vor dem Treffpunkt alles wie eine gewöhnliche Vorhand aussieht, öffnet Roger Federer plötzlich sein Handgelenk und lässt den Schläger zurückfallen während die Zuschlagbewegung des Arms normal weiterläuft. Durch dieses Aufklappen des Handgelenks erreicht Federer eine sehr starke Vorspannung des Schlägerkopfes. Den Handgelenkseinsatz bei der Vorhand sieht man bei Juan Martin del Potro noch besser.
Die Zuschlagbewegung der Vorhand
Zum Treffpunkt bewegt er das Handgelenk wieder zurück Richtung Treffpunkt. Dadurch schnellt der Schlägerkopf geradezu nach vorne zum Treffpunkt. So erreicht Federer – ähnlich wie Rafael Nadal – eine sehr hohe Schlägergeschwindigkeit beim Treffpunkt. Dadurch kann er mit viel Tempo und Spin schlagen.
Beim Ausschwung kann man recht gut erkennen, welche Energie er auf den Schläger bringt. Denn er kann den Schlag kaum stoppen ohne die Balance zu verlieren.
Nachteile des Handgelenk-Einsatzes
Der relativ starke Handgelenkseinsatz hat aber auch Nachteile. Zum einen schwindet die Kontrolle. Selbst geniale Profis wie Roger Federer treffen daher relativ viele Bälle mit dem Rahmen oder verziehen die Bälle auch mal ins Aus. Die Konstanz leidet daher unter Umständen darunter.
Daneben ist es eine enorme Belastung für Handgelenk und Unterarm.
Maximaler Topspin der Vorhand
Nicht nur Rafael Nadal, auch ein Roger Federer kann mit sehr viel Topspin agieren. Man sieht das an obige Beispiel sehr schön. Wenn man das Video kurz vor dem Treffpunkt stoppt. Dann ist der spätere Treffpunkt im Schläger nicht nur ca. 10-15cm vom Ball entfernt, sondern auch deutlich unter der Flugkurve des Balls.
Federer schlägt also sehr stark vorwärts aber auch von unten nach oben. Dadurch erhält der Ball die Topspin-Rotation. Durch die hohe Zuschlaggeschwindigkeit kann Federer so viel Topspin bei zugleich relativ hoher Geschwindigkeit erreichen.

8. Juni 2016